Lehrgangsberichte DKyuB und International
Bericht vom BuLe Heki Taihai
(Hamburg, den 1. November 2024) 26.10. und 27.10.2024 fand in Dresden der zweite Teil des Bundeslehrganges „Hekiryu-Taihai“ statt. Aufbauend auf dem ersten Teil des Lehrgangs, begann der Samstag direkt mit der Eröffnung durch die Teilnehmenden in Form eines verkürzten Ryakushiki (1 Pfeil stehend, 1 Pfeil kniend). Unter den wachsamen Augen von Thomas und Dagmar war jetzt die Gelegenheit auszuprobieren, ob das Gelernte bereits verinnerlicht wurde und an welchen Stellen noch Übungsbedarf besteht. Bei der anschließenden Reflexion wurde auf Nachfrage von den Teilnehmenden übereinstimmend gewünscht, dass die Bewegungen der Einzelnen und das Maai im Tachi noch weiter geübt werden sollten.
Die geschichtliche Entwicklung des Taihai der Heki Ryu Insai Ha und den beteiligten Personen und Orten wurde anschaulich dargestellt und dabei viel Hintergrundwissen an uns weitergegeben. Ein Schwerpunkt lag hier auf dem Beleuchten des Spannungsfeldes zwischen Schlachtfeld und Etikette. Welche Elemente sind eher der einen oder der anderen Seite zuzuordnen und welche liegen wo zwischen diesen gegensätzlichen Polen? Welche Personen haben zu welchem Zeitpunkt Einfluss auf die verschiedenen Varianten des Heki Taihai genommen? Welche Prinzipien sind allgemeingültig für jedes Taihai?
Zwischendurch war immer wieder Gelegenheit, die vielen Fragen zu stellen, die während der Übungsphasen auftauchten. Auch hier konnte jeder der Teilnehmenden vom reichhaltigen Wissen von Thomas und Dagmar profitieren.
Kennengelernt und ausprobiert werden konnten die Rollen der Personen, die außer dem Schützen am Taihai beteiligt sind. In der Praxis in die Rolle der verschieden Kaizoe zu schlüpfen, weckte ein tieferes Verständnis für die Aufgaben und die einzelnen Bewegungen, die hierfür nötig sind. Die Beziehung zwischen Schütze und Kaizoe war durch eigenes Ausprobieren unmittelbar erfahrbar.
Ein besonderes Highlight des Lehrgangs war die Einführung in das Shichi-Go-San Taihai, welches nur bei sehr seltenen Gelegenheiten geschossen wird. Diese Form des Taihai zu üben machte die Notwendigkeit der räumlichen und zeitlichen Koordination im Tachi besonders anschaulich und erlebbar.
Herzlichen Dank an Michaela Surke und ihr Helferteam für ihre besondere Gastfreundschaft und ihre Hilfsbereitschaft während des gesamten Wochenendes. Ein ganz besonderer Dank gilt Thomas und Dagmar, die jede Minute des Lehrgangs mit Inhalt gefüllt haben und dabei eine zu jedem Zeitpunkt lernförderliche Atmosphäre geschaffen haben. (Foto: Thomas Baer, Text: Kristina Becker)
Bericht von der Trainerfortbildung C2 in Frankfurt
(Hamburg, den 20. September 2024) Am 7. und 8.9.2024 trafen sich im Cho Shin Kan Dojo in Frankfurt 24 Trainerinnen und Trainer, um unter der Leitung von Feliks Hoff - Kyoshi 6. Dan, Shigeyasu Kameo - Kyoshi 6. Dan und Cornelia Brandl-Hoff - Renshi, 5. Dan, gemeinsam Kyudo unter dem Thema Reiho und Taihai zu üben.
Nach der Begrüßung wurde in drei Arbeitsgruppen mittels Brainstorming der Begriff „Reiho“ unter den Gesichtspunkten Inhalte/Leitlinien/westliche Tugenden erforscht, strukturiert und differenziert. Bei der Vorstellung der Ergebnisse zeigte es sich, dass die Bandbreite für „Reiho“ sehr groß ist.
Der sich anschließende Vortrag von Feliks über Reiho begann mit dem Hinweis, dass in der Heki-Schule das 2. Rokka „Kyu Rei“ auf Etikette, Bewegung ~ Taihai hinweist, was auch bedeutet, kein Unbehagen zu bereiten und aufeinander zu achten.
Schon viele Jahre vorher hat Konfuzius (ca. 500 v. Chr.) sich mit der Frage beschäftigt, wie man lernt, ein rechter Mensch zu werden und das menschliche Zusammenleben kultiviert. Er hielt übrigens das Bogenschießen neben Musik für die schwerste Kunst.
Der Neokonfuzianismus nahm die Lehre vom „Edelmann“ wieder auf und wurde auch in Japan entsprechend umgesetzt. Das Reiho-Konzept galt einst nur für den Schwertadel, danach generell für Budo und prägte ab der Meiji Restauration die japanische Gesellschaft in allen Schichten. Es war nicht nur Regelwerk, sondern auch ein Bewegungskonzept, durch das man körperlich Höflichkeit ausdrückt.
1745 wurde durch den 8. Shogun Ienari festgelegt: Sha wa Heki, Rei wa Osagawara, Ho wa Shingon shu, was bedeutet,
- dass die Schießtechnik nach der Heki-Schule,
- die (vereinfacht gesagt) Bewegungsform und Etikette nach der Ogasawara-Schule
- und das Rechtswesen durch die Shingonlehre zu erfolgen haben.
1988 hat Inagaki-Sensei gesagt: „Wenn das Taihai nicht als Reiho bekannt ist, wird das Kyudo würdelos.“
2017 forderte Mori-Sensei: keine Kompromisse, wie in Japan praktizieren!
Nach einer kurzen Pause begann dann die Praxis. Wer sich auf aktives Schießen gefreut hatte, musste jedoch noch warten – bis zum nächsten Tag.
Vorführungen, Erläuterungen und Übungen von Kihondosa und Kihontai folgten. Dabei sollten die 6 Taihai-Elemente Dozukuri, Ikiai, Mezukai, Maai, Zanshin und das Vermeiden überflüssige Bewegungen beachtet werden. Es wurde in drei Gruppen Stehen, Abknien, Aufstehen, Gehen, Halten, Tragen, Rei geübt. Auch das Verhalten bei einer Siegerehrung wurde erläutert und geübt. (Wie stehe ich zur Kamiza, dem Übergebenden, möglichen Kampfrichtern pp.)
Damit war der erste Tag vorbei, der Organisator hatte ein gemeinsames Abendessen bei einem nahe gelegenen Italiener organisiert. Es gab eine rege Teilnahme und unterhaltsame Gespräche.
Der erste Tag war wettermäßig sehr heiss, in der Nacht kühlte es sich ab und kurze Regenschauer brachten Erfrischung.
Der zweite Tag begann mit dem m.E. Höhepunkt des Lehrgangs. Das „Enbu“ (Vorführung) !
Die beiden höchstgraduierten Schützen des DKyuB, Feliks und Shige demonstrierten, nein zelebrierten eine Hitotsu-Mato-Sharei zu zweit. Alles was am Vortag an einzelnen Faktoren des Reiho angesprochen worden war, wurde gezeigt. Die Gleichförmigkeit der Bewegung, das Einhalten des Rhythmus‘, die gemeinsame Atmung und energetische Spannung war zu erkennen bzw. zu spüren. Da beide Formen (shamen/shomen) geschossen wurden, waren auch die technischen Unterschiede gut zu erkennen.
Aber alles passte zusammen und … alle vier Pfeile trafen! Kaichu!
Jetzt folgten Demonstrationen und Übungen für die Schrittfolgen und -längen, Abstände und Ikiai-Übungen, Grundsätzlichkeiten bei Bewegungen, Unterschiede beim Vorwärts- und Rückwärtsgehen.
Zum Abschluss wurde dann Mochimato geübt und einige Pfeile geschossen. Dabei wurde auch die Technik individuell bewertet und korrigiert.
Die obligatorische Rückmelderunde fiel überaus positiv aus. Alle sahen sich als Trainerinnen und Trainer in der Pflicht, das Gelernte in den Vereinen weiterzugeben.
Dabei erinnere ich mich an eine Seite der Präsentation von Feliks vom Vortag:
Üben, üben, üben - oder japanisch: Ganbatte kudasai!
Abschließend einen Dank an alle Beteiligten und Helfer für diesen gelungenen Lehrgang! Eine Wiederholung wegen großer Nachfrage ist im Alster-Dojo geplant. (Text: Reinhard Kollotzek, Fotos: C. Brandl-Hoff, S. Kameo, M. Moritz, M. Riemer)
Bericht vom schulübergreifenden Seminar in Neuburg
(Bonn, den 15. September 2024) Bereits mehrfach hat das schulübergreifende Sommerseminar in Neuburg an der Donau stattgefunden.
Als Lehrer waren Feliks F. Hoff 6. Dan Kyoshi und Laurence Oriou, 6. Dan Kyoshi im Team im Einsatz. Ein Team, das sich bereits mehrfach bewährt hat und das für ein spannendes und individuell auf die Teilnehmerinnen abgestimmtes Programm steht. Dafür lohnt sich für mich auch die weite Anreise aus dem schönen Rheinland.
Freitags um 11.00 Uhr startet das Seminar mit dem Angrüßen und einer kurzen Ansage zum Seminarablauf.
Es fogte ein Yawatashi von Feliks und Laurence, aufmerksam beobachtet von allen Teilnehmer*innen, schließlich kann sich jede/r von diesen beiden einiges abschauen, was Bewegungsabläufe, die Ruhe in den Bewegungen, die Körperspannung und vieles mehr angeht.
In zwei Gruppen aufgeteilt begann das Training mit einem Taihai unter kritischer Beobachtung der Lehrer und jeweils ausführlichen Korrekturen für jede/n Einzelnen. Diese Korrekturen bezogen sich sowohl auf das individuelle Schießen, als auch auf die Ausführung des Taihai.
"Das Taihai bereitet sowohl körperlich, als auch geistig auf das korrekte Schießen vor und bildet auch dementsprechenden Abschluss" war ein immer wiederkehrender Satz.
Die Lehrer wechselten an dem Wochenende die Gruppen, so dass das eigene Schießen, aber auch die Ausführung des Taihai immerwieder auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurde.
Einzelne Theorieeinheiten auch mit der Möglichkeit individuelle Fragen, die für alle interessant waren, wurden mit in das Programm eingebaut.
Die Abschlussrunde zeigte dann auch (wieder) die Begeisterung der Teilnehmer*innen über dieses Seminar, für das eine Fortsetzung im nächsten Jahr sehr gewünscht ist.
Ein herzlicher Dank ging an die Lehrer und natürlich auch an die Organisation in Neuburg, insbesondere Ingrid und Max. (Text: G. Becker, Foto: M. Moritz u.A.)
Heki-Sommerseminar mit Sato Sensei in Hamburg
Schweißtreibende Kyudo-Tage auf allen Ebenen
(Hamburg, den 8. August 2024) In Hamburg fand Ende Juli ein DAN-Träger Seminar, das von Professor Akira Sato geleitet wurde, statt. Drei Tage, Samstag bis Montag, die mit konzentriertem Arbeiten am eigenen Schuss, aufmerksamem Zuhören bei den Vorträgen und aktivem Üben des Vermittelten gefüllt waren.
Bevor das eigene Üben der Kyudoka startete, demonstrierte Professor Sato in einem Yawatashi die korrekte Schießweise der Heki Ryu Insai Ha und prüfte damit die Korrektheit des Schießplatzes. Die versammelten DAN-Träger hatten sich während dieser Demonstration im Seiza an der Kamiza versammelt. Der restliche Vormittag dieses ersten Seminartages war mit dem Vorschießen der Teilnehmer gefüllt. Während jeweils drei sich den prüfenden Augen von Sato Sensei stellten, konnten die anderen einunddreißig Schützen, die auf die beiden Dojos verteilt waren, sich ihrem Üben widmen. Nach und nach bekamen alle ihre individuelle Aufgabenstellung, mit der sie sich während des Seminars auseinandersetzen sollten. Es ist immer wieder erstaunlich und bewundernswert mit welcher Geduld, Aufmerksamkeit und Hingabe die japanischen Lehrer den Kraftaufwand eines solchen Seminars stemmen!
Während in den Dojos an jedem Pfeil mit äußerster Anstrengung gearbeitet wurde, stiegen die Temperaturen in und um das Dojo. Für solch tropische Celsiusgrade ist Hamburg normalerweise nicht bekannt. In diesen Tagen war es sehr herausfordernd sich über Stunden an der Shai mit der gebotenen Aufmerksamkeit den individuellen Korrekturen zu stellen. Pausen waren daher wichtig! Das Orgateam des Alster Dojo, dem hier auch ein spezieller Dank gilt, hatte dabei das Catering gut im Griff.
Für eine willkommene Unterbrechung des Schießens sorgte am Nachmittag eine Frage und Antwortstunde. Gut vorbereitet und sehr umfassend bekamen die Kyudoka profunde Antworten von Prof. Sato. Mit seinem umfassenden Wissen, das sowohl die Heki Ryu Insai Ha, die Ogasawara Ryu und auch das Kyudo der ANKF umfasst, blieb er keine Antwort schuldig. Schießtechnische Fragen wurden ebenso behandelt wie Fragen, die die Bereiche ringsum das Schießen betreffen. Thomas Baer leistete mit seinen Übersetzungen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für das Gelingen des Seminars.
Als der Sonntag begann wussten die Kyudoka, dass dieser Tag in jeglicher Hinsicht genauso schweißtreibend sein würde, wie der vorige. In Blöcken von je zwölf Pfeilen, unterbrochen von kurzen Pausen übten die Teilnehmer. Prof. Sato unterstützt von Felix Hoff unterrichtete an diesem Tag schwerpunktmäßig die 1. und 2. DAN-Gruppe. Thomas Baer, der die beiden bei ihrem Tun begleitete, sorgte wieder für das rechte Sprachverständnis.
Ein weiterer sehr interessanter Vortrag mit parallelen Selbstversuchen der Seminarteilnehmer behandelte die Formen des korrekten Sitzens, Verbeugens und Gehens. Sehr detailliert und ausführlich demonstrierte Sato Sensei die korrekten Formen.
Der letzte Tag des Seminars der Montag, war wie alle Kyudoka feststellten, der angenehmste. Die Abkühlung durch das am Vorabend niedergegangene Unwetter war drastisch spürbar. Ganze zehn Grad rutschte das Thermometer nach unten. Dies tat dem Elan der Übenden sichtlich gut. Drei Tage zusammen mit Sato Sensei am eigenen Schießen zu feilen war ein Erlebnis und eine Bereicherung. Doch letztendlich endet alles Schöne einmal und die Erinnerung und das Gelernte wird die fünfunddreißig Kyudoka auf die eine oder andere Art und Weise lange begleiten. (Text und Fotos: Marion Moritz, Rottweil)
Bericht vom Heki Sommer Seminar in Aachen
(Aachen, den 28. Juli 2024) In Aachen fand ein Sommerseminar mit Kurosu Sensei statt, das von 30 fortgeschrittenen Schützen aus der gesamten Bundesrepublik besucht wurde. Drei Tage, von Freitag, bis Sonntag standen Kimono-Zeremonie der Hekischule vor dem Makiwara, ein umfassender Theorieteil zum Zanshin und die Arbeit an der eigenen Schießfertigkeit im Mittelpunkt.
Manfred Speidel, der ab der Begrüßung seine Erfahrung als Übersetzer einbrachte, leitete mit Fritz Eicher den Lehrgang. Es wurde dabei mit Herzlichkeit den seit über 40 Jahre währenden Einsatz und die Hingabe der japanischen Hekilehrer gewürdigt. Anfangs noch als Begleiter von Herrn Prof. Inagaki und später dann selbständig, brachte sich die Lehrergeneration dieser Gründerzeit mit viel Engagement ein und überstand dabei auch manche Notzeiten in Japan, z.B. während des Tsunami-Unglücks und die nachfolgende Coronazeit, die für Kurosu Sensei sehr einprägsam in Erinnerung waren, da er sich zu diesen Zeiten jeweils in Deutschland aufhielt.
Zur Eröffnung des Seminars demonstrierte Kurosu Sensei je zwei Pfeile im Stehen und Knien vor dem Makiwara. Dies war die anschauliche Einführung für die Arbeit in Gruppen am Folgetag, für die neben dem Kyudojo eine große Tennishalle als ergänzender, gut klimatisierte Übungsraum zur Verfügung stand. Trotz der anfangs drückenden Hitze des Sommertages war es eine Freude anzusehen, wie engagiert sich nach dem Einschießen alle Teilnehmer der individuellen Korrektur stellten und somit ihre spezielle Aufgabe für die kommenden drei Tage entgegennahmen. Neben Korrekturanweisungen des Lehrers bekam jeder Schütze, wenn notwendig eine Zielkorrektur, die an den Folgetagen weiter kontrolliert wurde.
Die täglichen Übungen und Aufgabenstellungen wurden mit einem Heki-Taihai von fünf Schützen eröffnet. Dies diente der Konzentration und der Bewegungsübereinstimmung der verschiedenen Schützen. Eine vorherige Absprache oder Nachbesprechung gab den Heki-Schützen die Gewissheit für ihr weiteres Gruppenschießen in ihren Heimatvereinen, da der Ablauf anfangs noch von regionalen Vorstellungen bestimmt, mit jedem Durchgang immer harmonischer als Gruppe wurde.
Den zweiten Lehrgangstag starteten wir gleich im Kimono. Es gab eine Einteilung, in der zwei Gruppen jeweils hintereinander in der großen Tennishalle Makiwara-Zeremonie mit Herrn Kurosu mit Kimono übten und Manfred dabei übersetzte. Zeitgleich wurden im Dojo die technischen Aufgaben des Vortags für die andere Hälfte der Gruppe weiter unter Aufsicht von Fritz bearbeitete. Durch separierte Übung wurden Formen des korrekten Sitzens, Verbeugens und Gehens eingeübt und dann im Zusammenhang der Zeremonie mit jeweils fünf Personen das Hadanugi/Hadaire, das Aus- und Anziehen des Kimono-Ärmels, und für die Schützinnen Tasuki Sabaki, das Binden der Ärmel ausgeführt. Zudem wurden die Bewegungsabläufe die spezifisch für das Makiwara Taihai sind geübt.
In Verlängerung der Mittagszeit gab es einen umfangreichen Vortrag zum Zanshin. Dabei wurde die inhaltliche und historische Bedeutung des letzten Hassetsu geklärt. Dabei leistete die im Vorfeld getätigte Übersetzungsarbeit von Manfred Speidel auch für die Erfahrensten neue Erkenntnisse hinsichtlich der bildhaften Vorstellung des Zanshin samt der durch die Tradition vorgegebenen Interpretationen. Interessant waren auch die historischen Belege einer idealen Form nach dem Abschuss, die eine Herausforderung darstellten und für die zukünftige Übungspraxis Maßstäbe setzte.
Der dritte Tag bot eine Fragerunde zu den schriftlich eingereichten Themen, die ausführlich beantwortet wurden. Am Abschlusstag noch einmal zusammen mit Kurosu Sensei das eigene Schießen zu überprüfen, war eine abschließende Bereicherung. Die letzten Pfeile am Nachmittag wurden durch einen bewölkten Himmel begünstigt, der die sommerlich hohe Temperatur etwas abmilderte, was sich auf das individuelle Treffen und den Gleichklang beim Abschluss-Schießen auswirkte.
Das durchweg positive Feedback aller Teilnehmer zeigte, dass die Lehrgänge mit unseren japanischen Lehrern besonders geschätzt werden. Ein ganz besonderer Dank geht an die Helfer und Organisatoren des Kyudojo Aachen, welche es zu einem gelungenen Lehrgang gemacht haben. (Text: Fritz Eicher, Fotos: Ulla Haede u.a.)
Bericht vom schulübergreifenden Lehrgang Sharei
(Hamburg, den 6. Juli 2024) Am 20. und 21. April fand im Kyudojo Frankfurt e.V. bei etwas kühleren Frühlingstemperaturen und dem ein oder anderen Regenschauer der schulübergreifende Bundeslehrgang mit dem Schwerpunkt Sharei statt. Dieses Mal wurde Hitotsu Mato Sharei gemeinsam von lizensierten Trainer*innen und Fortgeschrittenen geübt unter der Anleitung von Connie Brandl-Hoff und Shigeyasu Kameo.
Beide Lehrgangstage wurden mit einem Yawatashi von Shigeyasu eröffnet mit unterschiedlichen Teilnehmer*innen als Kaizoe. Nach dem Yawatashi samstags wechselte der Fokus erstmal auf die Weitergabe der Erkenntnisse aus den Seminaren in Nagoya. Zudem erhielt jede*r Kyudoka Feedback nach einem Vorschießen und ein Thema für zuhause. Danach wechselte der Fokus auf Hitotsu Mato Sharei und nach einer kurzen Theorieeinheit ging es zur praktischen Übung in zwei Shajo. Die Zeit verging nur wie im Fluge und der Tag wurde bei leckerem indischem Essen ausklingen gelassen.
Sonntagsmorgens wurde nach dem Yawatashi und kleiner Achtsamkeitsübungen weiter fokussiert Hitostu Mato Sharei geübt. Bei dem Lehrgang war eine Mischung aus erfahreneren Trainer*innen, die schon an einigen Sharei Lehrgängen teilgenommen haben und jüngeren Trainer*innen, für die es das erste Sharei-Seminar war. Besonders in Erinnerung ist die Vorführung von Shigeyasu und Connie geblieben, die ein Hitotsu Mato Sharei ohne Gerät vorführten und das in einer Harmonie und Präzision, dass man das Gefühl hatte die Pfeile und Bögen sind unsichtbar dabei.
Das Seminar hat Lust auf das nächste Sharei-Seminar gemacht. Ein ganz besonderer Dank geht an die Helfer und Organisation des Kyudojo Frankfurt, die es zu einem gelungenen Lehrgang gemacht haben sowie an Shigeyasu und Connie für ihre Zeit, Inspiration und Anleitung. (Text: T. Balogh, Fotos: M. Nadler u.a.)
Bericht vom BuL Heki Taihai 1
Hekiryu Insaiha– Taihai I
(Hamburg, den 27. Mai 2024) Endlich! Das ganze Frühjahr fieberten (und planten) wir Bremer Kyudoka diesem ersten Wochenende im Mai entgegen. Denn für den 4. und 5. Mai hatten wir zu einem Bundeslehrgang Hekiryu Insaiha-Taihai zu uns eingeladen. Die ersten Gäste waren am Freitag unsere Lehrenden Dagmar und Thomas Baer aus Berlin.
Am Samstag ging es dann um 14 Uhr nach einer Begrüßung der 19 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet (unter anderem waren mehrere Kyudoka aus Aachen, Hannover und Berlin dabei) mit einem Yawatashi von Thomas los. Aufmerksam und mit großem Interesse beobachteten alle Teilnehmenden die Abläufe des Hekiryu Insaiha-Taihai, die wir dann in den kommenden zwei Tagen unter der Anleitung von Dagmar und Thomas selbst umzusetzen trainierten.
Nach einem ersten großen Theorieblock, der uns Grundlagen wie Aufbau und Bewegungen im Dojo, Kleidung und den Zeremoniebegriff in der Hekiryu Insaiha nahebrachte, übten wir dann auf zwei Shajo aufgeteilt zunächst „trocken“ Laufwege und bauten Elemente der Hekiryu Insaiha ein. Alle Teilnehmenden, vom 1. bis zum 5. Dan, ließen sich von der Begeisterung der „Baeren“ anstecken und übten mit großem Engagement. Ein weiteres Highlight folgte im Anschluss, als wir vom Keikogi zum Kimono wechselten. Hierbei probierten die meisten männlichen Schützen Hadanugi/Hadaire, das Aus- und Anziehen des Kimono-Ärmels, und die Schützinnen TasukiSabaki, das Binden der Ärmel. Dagmar und Thomas ermunterten alle, zum Erfahrungsgewinn auch die anderen Formen des anderen Geschlechts auszuprobieren.
Den zweiten Lehrgangstag starteten wir dann auch gleich im Kimono. Überhaupt stand am Sonntag etwas mehr die Praxis im Vordergrund, so dass der sehr interessante historische Abriss zu den Hintergründen der Heki-Schule und der Entwicklung des Taihai sich gut einfügte, jedoch zu Gunsten der Umsetzung des Gelernten etwas „schlanker“ als die Basistheorie des Vortags ausfiel. In 3er-Tachi konnten wir so in mehreren Durchgängen den kompletten Ablauf vor je einem Mato trainieren (Hitotsumato). Insgesamt ergab sich so für die Teilnehmenden ein sehr fruchtbares und bereicherndes Übungswochenende, aus dem durch die sehr kompetenten und anschaulich kommunizierten Informationen sehr viel für das eigene Training mitgenommen werden konnte. Daher verbanden die Kyudoka mit dem Dank für das spannende und bereichernde Wochenende den Wunsch nach weiteren Lehrgängen zu den Spezifika der Hekiryu InsaihaTaihai. Wir Bremer Schütz*innen freuen uns sehr, dass es für alle Beteiligten ein gewinnbringender und erfüllender Lehrgang war und hoffen, auch künftig spannende Lehrgänge anbieten zu können. (Dirk Harrie, Kyudo Bremen)
Bericht vom Nationalkader Seminar in Frankfurt und Infos zur Kaderreform
(Hamburg, den 6. Mai 2024) Das zweite gemeinsame Training des Bundeskaders in diesem Jahr fand am Wochenende 13./14. April im Kyudojo Frankfurt statt. 18 Kadermitglieder nahmen an diesem Training unter Leitung von Ingrid Haussner, Sorin Jurma und Sven Zimmermann teil. Zudem hatte Marion Moritz, Landestrainerin in Baden-Württemberg, die Möglichkeit wahrgenommen, beim Kadertraining anwesend zu sein.
Drei der Teilnehmer hatten an der WM in Nagoya teilgenommen und sie berichteten zu Beginn des Seminars aus ihrer persönlichen Sicht über ihre Erlebnisse und Erfahrungen.
Nach den Erfahrungsberichten der Nationalteammitglieder fand auch eine (kleine aber wichtige) Evaluation der WM-Ergebnisse und der WM-Vorbereitungsphase statt - Kritisch wurde vom WM-Coach die aktuelle Positionierung Deutschlands angemerkt ...die Teams aus Japan waren nicht einzuholen, und auch wenn ein deutlicher Abstand zu den Teams der anderen Nationen bestand - die aber sowohl schießtechnisch als auch taihaimäßig stark aufgeholt haben, da sie auch wie z.B. Frankreich (und Japan) ebenfalls einen Kader unterstützen und trainieren - müssen wir unsere Kadertrainings intensivieren (durch die angestoßene Kaderreform soll das besser und effektiver gestaltet werden, da der einzelnen Kader individuell gezielter gefördert und eine in seiner Leistungskurve adäquate Unterstützung angeboten wird)
...es wurde auch die Frage erörtert, warum Deutschland nur 1 Team zur WM geschickt hat (obwohl das Budget für 2 Teams ausgelegt war) - ich denke, diese Frage beschäftigt alle anderen deutschen Kyudoka ebenso: Nun, zum Zeitpunkt der Nationalteamaufstellung waren nur 4 bis 5 Kader (von damals 30 gelisteten Kader!) in oder kurz vor ihrem Leistungshoch - es war daher eine bewusste/absichtliche wenn auch riskante Entscheidung, die aber voll aufgegangen ist ..im Tournament hätte auch Team D1 gegen Team D2 antreten und sich gegenseitig (r)ausstechen können
Nach diesem interessanten Rückblick stellte Sorin im Namen der Kadertrainer die Kaderreform vor, die im Vorwege bereits an die Kadermitglieder versandt worden war. Diese Restrukturierung erläutere ich hier kurz.
Geplant ist die Einführung eines Kernkaders zum April 2024. Dieser Kernkader besteht aus maximal zwölf Kadermitgliedern, die die bekannten Kadersichtungskriterien erfüllen oder übertreffen. Die Größe des Kernkaders wurde bewusst reduziert, um die wenigen Kadertermine effizient zu nutzen und den Kernkader intensiver zu betreuen.
Der Kernkader wird pro Trainingsperiode (dies ist das Intervall zwischen zwei internationalen Wettkämpfen) an drei zentralen Terminen und einem der beiden dezentralen Terminen zusammenkommen und trainieren .Von diesen vier Trainings sind mindestens zwei Kaderveranstaltungen vor einer EM/WM und ggf. ein Training im Anschluss an eine EM/WM zur Evaluation
Der Gesamtkader besteht aus Kernkader, Kaderanwärter im Probejahr und Kadermitgliedern, die in der laufenden Trainingsperiode die geforderten Kriterien temporär nicht erfüllen können – beispielsweise wegen Krankheit oder Rekonvaleszenz oder wegen Material-/Gerätewechsel (etwa neuer Handschuh und/oder neuer Bogen). Für diesen Gesamtkader werden gesonderte Seminare angeboten, in denen der Wettkampfaspekt eine sekundäre Rolle spielen soll, dafür soll das Basistraining (um die Kyudo-Technik zu stabilisieren) im Vordergrund stehen. Diese gesonderten Seminare werden unter dem gemeinsamen Dach aller Kaderseminare von den Kadertrainern in Zusammenarbeit mit Landes- und ggf. Vereinstrainern konzipiert und durchgeführt. Für den Gesamtkader sollen ein zentrales Seminar und je ein dezentrales Seminar (Nord sowie West und/oder Süd) geplant werden.
Wie sich aus dem oben Gesagten ergibt, sollen alle Kadermitglieder regelmäßig selbst prüfen, ob sie die Qualitätskriterien und -erwartungen in einer Trainingsperiode erfüllen können oder wollen. Daher appellieren wir an jedes Kadermitglied, sich eigenverantwortlich diese Frage zu stellen – wir werden aber auch bei der jährlichen Einstufung, wo angebracht und nötig, eine Empfehlung für ein Pausieren aussprechen.
Wir erwarten, dass jedes Kadermitglied ein Trainingsbuch führt. Dieses enthält nicht nur quantitative Ziele und Ergebnisse (Trefferprotokolle), sondern auch qualitative Vermerke wie (etappenweise) Zielvorgaben, Korrekturen, methodische Herangehensweisen, Änderungen beim Material etc., gewünschte/ungewünschte Umsetzungseffekte oder ggf. Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Monatlich (immer bis zum 15. des Folgemonats) soll ein stichwortartiges Resümee (Trainingsbuchauszug mit den wesentlichen Trainingsereignissen) an die Nationalkadertrainer gemailt werden.
Die Sichtung wurde zum Saisonbeginn verlegt (also im ersten Kadertraining nach einer EM/WM). Gleichzeitig findet auch die Einstufung (zur Selektion der Kernkader) für alle aktiven Kader statt. zu dieser Veranstaltung werden alle 3 Bundestrainer anwesend und alle anderen Kaderbetreuer/Landestrainer willkommen sein, um diesen Auswahlprozess so sachlich und unparteiisch wie möglich zu gestalten!
Zurück zum Seminar in Frankfurt: Nach der Vorstellung und einer Diskussion wurden alle Teilnehmer in Dreiergruppen eingeteilt und gesichtet, um für jeden Einzelnen den aktuellen Stand des Taihai und der Schießform für eine erste Zuordnung zum Kernkader auszuwerten.
Anschließend übten alle Teilnehmer, in drei Gruppen aufgeteilt und von jeweils einem der Trainer betreut. Am Ende des zweiten Tages wurden die Namen der für den Kernkader nominiertenTeilnehmer bekanntgegeben. Dies sind: T.Balogh, LV Pfalz, G.Becker, LV NRW, S.Brendel,LV Bayern, Chr.Böhme, LV Berlin, N.Emmer, LV Sachsen, E.Hamann, LV BaWü, M.Lenz, LV Bayern , M.Ludanov, LV Hessen, T.Oswald, LW Hessen, M.Riemer, LV S-H, T.Stier, LV Berlin, N.Wolfsteiner, LV Bayer
Sven Z. ist für die aktuelle Kadertrainingssaison der verantwortliche Bundestrainer der 12 Kernkader und wird als Coach das Deutsche Nationalteam bei der anstehenden Europameisterschaft im Sommer 2025 führen und betreuen
Am Ende des Seminars überreichte Nadine Emmer als Vertreterin des DKyuB und WM Teilnehmerin den anderen Teilnehmern der WM in Nagoya die Siegerurkunden, dies waren neben ihr Tobias Oswald, Chris Böhme, Gisela Becker und der Coach Sorin Jurma.
Der große Dank aller Anwesenden geht an das Ausrichterteam im Kyudojo Frankfurt, das für eine freundliche Betreuung und einen reibungslosen Ablauf sorgte. (Text: S. Zimmermann und S.Jurma, Fotos: M. Moritz)
Bericht von der Trainerfortbildung C1
Reiho und Taihai
(Hamburg, den 30. April 2024) 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zur ersten Trainer*innenfortbildung des Jahres 2024 nach Hamburg gereist und wurden von gleich DREI (!) Ausbilder*innen begrüßt und auf ein spannendes Wochenende eingestimmt. Drei Ausbilder*innen machte sofort allen deutlich: Das wird ein sehr intensives Wochenende mit Feliks Hoff (Kyoshi, 6. Dan), Connie Brandl-Hoff (Renshi, 5. Dan) und Karin Reich (4.Dan).
Nach Angrüßen und kurzer Vorstellung ging es direkt in drei Arbeitsgruppen zu drei verschiedenen Themen, die dort mit Inhalten gefüllt und dann im Gesamtplenum vorgestellt wurden. Nur beispielhaft sei hier das Thema Dojo-Etikette und der Umgang damit im regelmäßigen Trainingsablauf genannt.
Nach kurzer Pause – Danke für die gute Verpflegung! – ging es direkt weiter mit einem Vortrag von Feliks Hoff zum Thema Reiho; auch hier ist nur die Widergabe eines kleinen Ausschnitts aus dem wirklich interessanten Vortrag möglich:
- Reiho ist das zweite Fach in den Rokka und gehört somit zum Heki-Curriculum.
- Reiho enthält die so genannte Dojo-Etikette, ist aber vor allem ein Konzept über die menschliche Bewegung in allen Lebensbereichen.
- Die Prinzipien des Reiho wurde durch die Ogasawara-Ryu bereits im 11 Jh. entwickelt und finden dann in zwei Büchern, die die 5. Generation der Ogasawara Lehrer 1335 geschrieben haben, ihre Festlegung.
- Die 6 Grundbewegungen sind: Stehen, Sitzen, Gehen, Verbeugen, Halten u. Tragen, Drehen.
Feliks belegte anhand verschiedener Zitate aus den Schriften der Heki-Ryu und von uns vertrauten Heki-Lehrern, dass es im Verständnis über das Reiho zwischen den verschiedenen Lehrrichtung mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes gibt.
Nach soviel (interessanter) Theorie wurden dann in drei Kleingruppen unter Anleitung der 3 Seminarleitenden intensiv die Grundbewegungen im Hinblick auf die Frage: „Was muss davon unbedingt unterrichtet werden?“ bearbeitet und ausprobiert.
Mit ein bisschen Verspätung ging es dann zum gemeinsamen Abendessen beim Intaliener – das Essen hier war genauso gelungen, wie das gesamte Seminar!
Der Sonntag begann mit einem Mochi-Mato von fünf Fortgeschrittenen und anschließender Reflexion bezüglich der Ausführung, sowohl individuell als auch im Hinblick auf Kooperation im Tachi.
Für alle Teilnehmenden folgten dann wieder in Kleingruppen Übungen zu einzelnen Bewegungselementen u.a. auch die Bewegungen als Kaizoe bzw. Dojo-Assistent unter der Berücksichtigung von den Basiselementen Dozukuri, Zanshin, Ikiai, Mezukai, Maai.
Die Abschlussrunde verdeutlichte, dass die Trainer *innen auch bei sich selbst noch großen Bedarf an Übungsmöglichkeiten sahen, um tatsächlich als Bewegungsvorbild wirken zu können. Eine Fortsetzung würde daher von allen Teilnehmenden begrüßt. Das macht auch nochmal deutlich, dass es dem Ausbilderteam gelungen ist, ein spannendes Programm zusammenzustellen und die Themen auch motivierend zu vermitteln. Hierfür nochmals ein herzlicher Dank an Feliks, Connie und Karin. (Text: G. Becker; Fotos: K. Reich, C. Brandl-Hoff)
Bericht vom BuLe Shomen
(Hamburg, den 22. April 2024) Am 23. und 24. März 2024 haben wir wieder den Shomen Bundeslehrgang in München ausgerichtet. Als bewährtes Lehrer*innen-Team konnten wir dazu erneut Lilo Reinhardt, Renshi 6. Dan und Shigeyasu Kameo, Kyoshi 6. Dan gewinnen.
Leider hatten wir mehrere krankheitsbedingte Absagen, was umgekehrt den Vorteil hatte, dass die Anwesenden viel schießen konnten und viele Korrekturen von beiden Lehrer*innen erhielten.
Die Gruppe wurde teilweise in Fortgeschrittene mit Kimono/Trainer*innen einerseits und Kyudojin ohne Kimono andererseits getrennt, sodass unterschiedliche Unterrichtsinhalte vermittelt werden konnten. Bei den Individualkorrekturen nahmen alle bei den Lehrer*innen im Wechsel teil. Zusätzlich hat Lilo einen Vortrag über den vollen Auszug und den dabei möglichen Fehlerquellen gehalten. Von Shige konnten wir viel über das korrekte Kleiden und den Umgang mit dem Kimono während des Schießens lernen.
Es war ein sehr schöner Lehrgang in angenehmer Atmosphäre mit Teilnehmenden aus Deutschland und Belgien. Im Vereinsrestaurant hatten wir ein Buffet für die Zwischenmahlzeiten bestellt und natürlich fehlte auch nicht das gemeinsame Abendessen am Samstag, wo wir einige Kyudo-Anekdoten miteinander ausgetauscht haben. Mit vielem Dank an Lilo und Shige und alle, die dabei waren. (Text: S. Huber, Fotos: D. Vila-Rodriguez, S. Huber)
Bericht vom BuLe Individualkorrektur Nord
(Berlin, den 15. April 2024) Am 13. und 14. April 2023 fand im Kyudo Dojo Berlin e.V. der Bundeslehrgang "Individualkorrektur Nord" bei schönsten Frühlingswetter statt. Der Lehrgang bot lizensierten Trainern und Fortgeschrittenen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Kyudo zu vertiefen und sich auf individueller Ebene weiterzuentwickeln.
Die Hauptzielsetzung des Lehrgangs war es, langfristige Korrekturen durch eine Änderung der Einstellung und Bewegungsbilder zu fördern und so eine aktive und selbstgesteuerte Umsetzung der Korrekturen zu ermöglichen. Nach einem Vorschießen und anschließender Korrektur haben sich alle Teilnehmer unter diesen Voraussetzungen hochkonzentriert und tiefgehend um die Umsetzungen bemüht.
Die Atmosphäre während des Lehrgangs war dadurch konzentriert und familiär zugleich. Besonders hervorzuheben war die positive Stimmung beim gemeinsamen Abendessen, das den Teilnehmern die Möglichkeit bot, sich auch außerhalb der intensiven Arbeit auszutauschen und zu vernetzen. Ein besonderer Dank gilt allen Helfern, die zum Gelingen des Lehrgangs beigetragen haben.
Ein besonderer Dank geht an unseren Lehrer Feliks Hoff dessen fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Kyudo den Teilnehmern wertvolle Einblicke und Anleitungen boten. Dadurch konnten sich Teilnehmer ganz ihren Individuellen Aufgaben widmen, und sich ausschließlich um das eigene Schießen bemühen.
Das durchweg positive Feedback aller Teilnehmer zeigt, dass das Format des Lehrgangs besonders geschätzt wurde. Viele äußerten den Wunsch, dass auch in Zukunft weitere Veranstaltungen in diesem Format weiterhin angeboten werden. (Text und Fotos Simon Grunert)
Bericht vom Kader Training in Berlin
(Berlin, den 29. Januar 2024) In der Halle des Kyudo Dojo Berlin e.V. in Berlin trafen sich am Wochenende des 20. und 21. Januar 2024 14 Schützinnen und Schützen aus dem Nationalkader sowie zwei Sichtungskandidatinnen und -kandidaten aus Hamburg, um gemeinsam die DKyuB Auswahl auf die Weltmeisterschaft in Nagoya, Japan, vorzubereiten.
Unter der Anleitung von Sorin Jura und Ingrid Haussner lag der Fokus auf intensivem Mannschaftstraining und realistischer Selbsteinschätzung sowohl für die aufgestellten Teams als auch für die individuelle Leistung. Durch den transparenten Vergleich eigener Prognosen mit der individuellen Leistung wurde die Selbstbeurteilung der Tagesform unter Wettkampfbedingungen und die Kommunikation innerhalb der Teams und mit den Coaches gefördert. Trotz der Abwesenheit von Tobias Oswald konnten Christian Böhme, Nadine Emmer und Gisela Becker wichtige Impulse setzen. Besonders herausfordernd für die Auswahl war die Simulation einer Siegeszeremonie am Sonntagmorgen. Im sogenannten „Kaltstart" bewies die DKyuB-Auswahl jedoch Nervenstärke und Leistungsbereitschaft unter möglichst realistischen Bedingungen.
Neben weiteren Sparringsrunden standen Übungen zur Sensibilisierung der räumlichen und körperlichen Wahrnehmung auf dem Programm. Das Wochenende war geprägt von einer arbeitsintensiven Atmosphäre, die den Teamgeist stärkte. Die DKyuB-Auswahl geht optimistisch und bestens vorbereitet in die bevorstehenden Herausforderungen der Weltmeisterschaft. (Text/Fotos: S. Grunert)