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Taihai Lehrgang Bonn

Ein ganzes Wochenende Taihai – ist das nicht ein bisschen langweilig?

(Bonn, den 25. Februar 2023) Genau diese Überlegung hatten auch das Bonner Organisationsteam bei den ersten Planungen.
Trotzdem sollte der Versuch unternommen werden, zumal ja viele nach den über zwei Corona-Jahren erstmalig zu externen Prüfungen gehen würden und das Taihai in der Prüfungsform (noch) nicht so häufig geübt werden konnte. Immerhin 13 Anmeldungen lagen zum Anmeldeschluss vor. so dass 3 Tachis für die Übungen eingeteilt werden konnten. Die Mischung war durchaus bunt, sowohl was die Graduierung, als auch was die Form (Rissha/Sassha) anbetraf.

Am Samstag wurde das Organisationsteam des VfjKR  (Gisela Becker, 4. Dan, Christoph Bata, 2. Dan und Christian Hennevogl, 2. Dan) von  Marco Zingsheim (5. Dan) unterstützt. Hierfür nochmals ein herzliches Dankeschön!
Nach Ankunft und kurzer Begrüßung ging es auch gleich los: ein erstes ANKF-Taihai in bunter Mischung. Nach dem ersten Durchlauf der Gruppen auch direkt eine kleine „Manöverkritik“: die Grundform war bei allen vorhanden, aber, wie wir das alle kennen, häufig hapert es am Timing und an der Ausführung der sogenannten „kleinen“ Bewegungen.
Genau hier wurde dann auch angesetzt und in kurzen Sequenzen wurden einzelne Teile gesondert geübt, wie das Betreten und Verlassen des Dojos , das Drehen und insbesondere auch das Timing bei allen Bewegungen. Hier wurde dann auch über mehere Sequezen mit einem Metronom gearbeitet.
Insgesamt 6 komplette taihai Durchgänge und viele Einzelübungen konnten am Samstag absolviert werden.

Am Sonntag wurden die Übungen fortgesetzt mit einem besonderen Augenmerk auch auf die Koordination zwischen Kniern und Stehern. Außerdem wurde für alle je ein Taihai in der Standform durchgeführt, um das gegenseitige Verständnis zu wecken und auch für eventuelle Verletzungen vorbereitet zu sein.
Während der meisten Taihai Übungen wurde auch gefilmt, so dass alle Teilnehmer*innen auch zu Hause nochmals ihre Bewegungen überprüfen können, um diese dann im täglichen Training zu perfektionieren.

Alle Teilnehmer*innen zogen eine positive Bilanz und es wurden auch noch Ideen für ein weiteres Seminar mitgegeben:

  • Shitsu üben und
  • Taihai mit Kimono üben

Ist notiert! Wir freuen uns schon auf das nächste Seminar! 
Achso: Nein, ein Wochenende lang Taihai üben ist überhaupt nicht langweilig! (Text und Bild: G. Becker)

Bericht Prüferfortbildung Aachen

Für eine Kyu-Prüfung benötigt man lizensierte Prüferinnen und Prüfer. Um deren Qualität zu erhalten, werden regelmäßig Fortbildungen angeboten. Eine solche fand Ende Januar in Aachen statt.

(Erlangen, den 3. Februar 2023) Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Schulung online durchgeführt wurde, gab es dieses Jahr wieder eine Präsenz-Veranstaltung. Hierfür kamen sowohl sehr erfahrene Prüfer als auch Trainer, die die Lizenz erst noch erwerben wollen, zusammen. Geleitet wurde die Schulung von Fritz Eicher und Sorin Jurma. Unterstützt wurden sie von Ingrid Haußner und auch Manfred Speidel brachte am Samstag seine Erfahrung mit ein.

Auf der Tagesordnung standen Beobachtungsübungen (an anderen Teilnehmern und per Video) ebenso wie Diskussionen zu den Prüfungskriterien und der Notwendigkeit der Kyu-Prüfung an sich. Auch gab es einen intensiven Austausch zu den Fragen, die den Teilnehmenden vorab zugeschickt wurden. Interessant war die Diskussion bzgl. Ermessensspielraum des Prüfers. Im Rahmen der Einheit über Objektivität gab es auch hilfreiche Hinweise zu typischen Urteilsfehlern. Spannend war der Vergleich der Anforderungen, wie sie in der DKyuB-Prüfungsordnung stehen mit den Informationen in der Ausbildungsordnung des DKyuBs und der Prüfungsordnung der ANKF.

Neben den Inhalten der Fortbildung war auch der persönliche Austausch sehr wichtig. Hierfür gab es in den Pausen, beim gemeinsamen Abendessen oder beim Abschluss an der Hotelbar ausreichend Möglichkeit. Der Dank gilt den Lehrenden für die zahlreichen Impulse und den Helfern aus Aachen für ihre Gastfreundschaft. (T. und B.: S. Brendel)

Bericht Fortbildung Trainer Al/BL

Als Lehrende auf Bundesveranstaltungen sind AL/BL-Trainer und Trainerinnen u.a. in der Aus- und Weiterbildung tätig. Zur Qualitätssicherung und -steigerung sind die eigene Fortbildung, der Austausch untereinander sowie gemeinsame Praxis wichtig.

(Hamburg, den 12. Februar 2023) Die Möglichkeit dafür bot sich auf dem AL/BL-Trainer Fortbildungsseminar am 11. und 12. Februar 2023 im Hamburger Alster-Dojo.

Alle aktiven TK-Mitglieder sowie Lilo Reinhardt (derzeit passives TK-Mitglied) nahmen an der Fortbildungsveranstaltung teil. Es war deutlich zu merken, dass alle froh waren, nach den Jahren der relativen „Präsenz-Abstinenz“ wieder den direkten Kontakt miteinander zu haben.

Unter der Leitung von Feliks Hoff setzten sich die Teilnehmenden zunächst theoretisch mit den Prüfungskriterien der ANKF auseinander. Schnell war klar, dass sich deren besseres Verständnis positiv auf die Vermittlung sowohl der Grundtechniken als auch auf die Vorbereitung auf Dan-Prüfungen auswirken dürfte.

Dem theoretischen Teil folgte der „Praxistest“. In sachorientierter und wertschätzender Atmosphäre wurde die Anwendung der Prüfungskriterien im Selbsttest erprobt – eine spannende und herausfordernde Aufgabe für alle Beteiligten.

Durch die gewonnenen Erfahrungen konnte das Verbesserungspotenzial sachlicher Schwerpunkte in der Vermittlung identifiziert werden. Dies wird sich mit Sicherheit auch positiv auch auf die geplanten Bundeslehrgänge zur Vorbereitung auf die Dan-Prüfungen auswirken.

Ein herzliches Dankeschön geht an das Alster-Dojo für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und insbesondere an Barbara R. und Larah W., die für warme Getränke und Verpflegung während der Pausen sorgten. (Text und Bilder: Dagmar Baer)

 

 

Bericht vom BuLe Individualkorrektur Nord

Am Wochenende vom 4./ 5. März trafen sich 10 Teilnehmende zu einem Bundeslehrgang Individualkorrektur im Alsterdojo in Hamburg unter der Leitung von Feliks Hoff und Karin Reich.

(Bremen, den 5. März 2023)  Thema des sehr intensiven Lehrgangs, das sich vorrangig an Übungsleitende richtete, war „Seishin Seisha - Von der (langfristigen) Korrekturabsicht über die Änderung der Einstellung bzw. der Bewegungsbilder (Images) zur aktiven und selbstgesteuerten Umsetzung der Korrektur – bis hin zur Durchbrechung aller Bewegungsmuster“. Es versprach also ein spannendes Wochenende zu werden!

Nach einem Vorschießen in zwei Tachi, das Feliks und Karin nutzten, um sich einen Überblick über die Fertigkeiten und den Trainingsstand der einzelnen SchützInnen zu verschaffen, konnten diese den übrigen Samstag hindurch ihr eigenes Schießen durch fleißiges Trainieren verbessern. Die beiden Lehrenden zogen sich nach der Beobachtung kurz zu einer Besprechung zurück und nahmen sich im Anschluss den restlichen Tag Zeit für eine intensive Korrektur der einzelnen SchützInnen je eines Tachis. Am Folgetag wiederholte sich dann das Prozedere, mit dem Unterschied, dass die Lehrenden das Tachi wechselten. Im Gegensatz zu sonstigen Seminaren, bei denen der Schwerpunkt in der Regel auf einem bestimmten Thema liegt, das oft auch von den Lehrenden durch Vorträge und Theoriemodule ergänzt wird, lag der Fokus an diesem Wochenende eindeutig auf einer intensiven und grundsätzlichen Arbeit an der Verbesserung der eigenen Schussqualitäten. In diesem Sinne war die geringe Teilnehmendenzahl durchaus von Vorteil. Konnte so doch nach der eingehenden Korrektur durch Feliks und Karin direkt und ausgiebig an den zu verbessernden Aspekten gearbeitet werden. In den abschließenden Reflexionsrunden am Ende der Trainingstage wurde dieser Umstand dann auch von allen Beteiligten lobend hervorgehoben. Ebenso betonten Teilnehmer, wie hilfreich es gewesen sei, endlich einmal aus der Rolle des Trainingsleitenden ausbrechen zu können, um am eigenen Schießen arbeiten zu können. Die Tatsache, dass Karin und Feliks nicht nur an den von den Teilnehmenden formulierten eigenen Erwartungen und dem selbst ermittelten Trainingsziel ansetzten, sondern sich auch durch den Wechsel der Tachi kommunikative Ergänzungsräume öffneten, war ebenfalls ein weiterer positiver Effekt. Einige Beteiligte erwähnten darüber hinaus auch die Kohärenz zu den Sommerseminaren, etwa bei Matsuo sensei, wenn die dort erhaltene Korrektur hier gespiegelt oder vertieft worden war.

Insgesamt ergab sich so für die Teilnehmenden, von denen einer sogar aus Wiesbaden und zwei aus Berlin angereist waren, ein sehr fruchtbares und bereicherndes Übungswochenende, aus dem durch die sehr kompetenten und anschaulich kommunizierten Korrekturen sehr viel für das eigene Schießen mitgenommen werden konnte. Daher verbanden die Kyudoka mit dem Dank für die umfassende Unterstützung den Wunsch nach weiteren Seminaren dieses Formats. (Text: Dirk Harrie, Kyudo Bremen, Bilder: C. Brandl-Hoff, K. Reich)

 

Trainer Fobi B1 Dresden

Die Kyudoabteilung des SSV Turbine Dresden e.V. hieß an einem kalten März-Wochenende interessierte Trainer zum B1-Fortbildungs-Seminar willkommen.

(Dresden 19. März 2023) Es nahmen 12 Trainer aus den LV Bayern, Berlin, Niedersachsen, Hamburg und Sachsen unter der Leitung von Sven Zimmermann, Sorin Jurma und Dagmar Baer, teil.

Schwerpunkte des Seminars waren das Wahrnehmungstraining und Gerätekunde. Einleitend hierzu präsentierte Dagmar 2 Präsentationen, die den Trainern das Thema der Wahrnehmung näherbringend sollten.

Anschließend standen 3 Schützen (Probanden) den Trainern zur Verfügung, um das Wahrnehmungstraining von der Theorie in die Praxis zu überführen. Hierbei wurden die Trainer jeweils in 3 Gruppen aufgeteilt, welche jeweils 1 Schützen am Makiwara, am Mato und im Shinsa-Maai beobachten sollten, ohne diese zu bewerten / zu korrigieren. Nach einer kurzen Pause wurde das Wahrnehmungstraining in einer 2. Runde wiederholt, wobei die Trainer jeweils einem neuen Probanden zugeteilt wurden. Jedoch fiel es allen schwer die 3 Probanden zu beobachten, ohne eine Wertung oder Korrektur abzugeben.

Am Ende des 1. Tages fanden sich die Trainer gemeinsam mit den Lehrgangsleitern zusammen, um den Tag gemeinsam auszuwerten. Anschließend ging es für alle zu einem gemeinsamen Abendessen in ein BBQ- und Tapas-Restaurant in der Dresdner Innenstadt.

Am 2. Tag war das primäre Thema Gerätekunde, wobei auch hier wieder die Trainer in 3 Gruppen aufgeteilt wurden um dann mit den 3 Lehrgangsleitern jeweils die Themen Bogen, Handschuh und Pfeil zu erörtern. Dabei sollten die Geräte / Materialen so erläutert werden, als würden sie das Wissen einem Anfänger übermitteln. So z.B. die Handhabung und Pflege eines neuen Handschuhs.

Leider konnte ein Gerätethema – Bekleidung - aufgrund des doch knappen Zeitmanagement, der großen Diskussionsfreude und dem gemeinsamen Wissensaustausches nicht mehr besprochen werden.

Abgerundet wurde das Seminar durch hilfsbereite Kyudoka aus der Dresdner Gruppe, die neben einem wunschlosen Buffet auch für jegliche Fragen und Unterstützung bereitstanden. Ein Dank geht ebenso an die 3 Probanden, die sich am Samstag den Trainern zur Verfügung stellten. (Text & Bilder: N. Emmer)

Schulübergreifender Bundeslehrgang am 15. und 16. April in München

Die Abteilung Kyudo im TSV München-Ost besteht nun im 11. Jahr und wir haben immer noch viel Freude daran, aus anderen Vereinen Besuch zu empfangen, um gemeinsam an einem Seminar oder einer Meisterschaft teilzunehmen.

(München, den 24. April 2023) So war es auch am Wochenende nach Ostern, wir waren gut besucht, was sicherlich nicht zuletzt an unseren hochkarätigen Sensei Shigeyasu Kameo (Kyoshi 6. DAN) und Connie Brandl-Hoff (Renshi 5. DAN) gelegen hat. Die Sensei haben sich selbst als optimale Kombination vorgestellt: Frau/Mann, Heki/Shomen, Rissha/Zasha und Deutsche/Japaner.

Die beiden Seminartage galten in erster Linie der Vertiefung von Sharei und so haben wir uns in unsere Kimonos geworfen, versucht, uns nicht mit Tasuki und Ärmeln zu verwirren und dennoch alles aufzunehmen und umzusetzen, was uns von unseren Sensei gezeigt wurde. So übten wir in kleinen Gruppen, Yawatashi und Mochi Mato und bekamen ein Hitotsu Mato von Shige, Connie, Beate und Michael vorgeführt. Nach unseren jeweiligen Vorführungen gab es konstruktive Kritik, aber mitunter auch Lob. Am Sonntag gab es noch die Gelegenheit zu persönlicher Korrektur durch die Sensei und bei einem Hitote konnten wir dann Korrekturen mit nach Hause nehmen. Leider hat es am Ende doch nicht mehr gereicht, den geplanten Unterrichtsteil „Mete no hataraki“ auszuführen, da wie immer zwischendurch viel gefragt und viel Interessantes erzählt wird, aber das macht nichts, wir holen das beim nächsten Mal nach.
Insgesamt war das Wochenende sehr schön, lauter nette Menschen und demzufolge eine rundum angenehme Atmosphäre in schöner neu renovierter Halle. Wir freuen uns sehr auf unser nächstes Zusammentreffen bei uns und hoffen, dass es den Teilnehmenden auch so gut gefallen hat. (Text: S. Huber, Fotos: C. Stöppler Wallrand, S. Huber, R. Stöppler)

Bericht Ausbildungsseminar Trainer C/L Seminar

(Düsseldorf, den 3./4. Juni 2023) Nach den spannenden NRW Landesmeisterschaften vom 20./21. Mai 2023, bei denen die neuen Trainer C/L Anwärter:innen vor allem das Handwerk der Kampfrichter:innen näher gebracht wurde, stand dieses Wochenende ganz im Zeichen des Leistungssports im Kyudo. Unter der fachkundigen Leitung von Sorin Jurma, Jürgen Solomon und Johannes Mahringer, hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihre erarbeiteten Konzepte und neu erworbenen Methoden praktisch anzuwenden.
Ein besonderer Dank gebührt dem Vertrauen und der Unterstützung des Landestrainers in NRW, Johannes Mahringer, sowie den von ihm nominierten NRW Kaderschützen:innen, die den Trainer C/L Anwärtern:innen diese wertvolle Gelegenheit ermöglichten sich gemeinsam auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten.
Die Teilnehmer:innen standen vor der Herausforderung unter Zeitdruck und mit verschiedenen Aufgabenstellungen dennoch ruhig und gewissenhaft zuarbeiten um durch klare Zielvorstellungen, Rahmentrainingsplänen und weiteren Methoden auf eine unmittelbare Verbesserung des Trefferbildes und der Trefferrate hinzuwirken.
Die offene Kommunikation unter den Anwärtern und mit den NRW Kaderschützen:innen wurde von allen Seiten sehr geschätzt und trug wesentlich zu einer konzentrierten aber auch vertrauensvollen Atmosphäre bei. Durch intensive Praxis und die hohe Eigeninitiative der Teilnehmer:innen fühlen sich die Anwärter:innen nun gut auf die Prüfung im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Bonn vorbereitet.
Ein besonderer Dank gilt dem Düsseldojo und seinen Mitglieder:innen für die ausgezeichnete Verpflegung und herzliche Gastfreundschaft, die maßgeblich zu einer angenehmen Lernatmosphäre beigetragen haben. (Text und Bild: Simon Grunert)

Bericht vom Bundeslehrgang Technik und Taihai für Shodan und Nidan

Individualkorrektur in Technik und Taihai sowie Training in Tachi

(Hamburg, den 15. Juni 2023) Bundeslehrgang Technik und Taihai für Shodan und Nidan -mit Shige Kameo Kyoshi, 6. Dan und Connie Brandl-Hoff Renshi, 5. Dan, Samstag 3.6. bis Sonntag 4.6.2023.
Aus Süden, Westen und Osten kamen 24 Teilnehmer*innen nach Hamburg, um sich durch feine Korrekturen sowohl in Technik und Taihai als Shodan und Nidan „auf Spur“ bringen zu lassen. Das Alster Dojo in Hamburg bietet mit seinen durchgestalteten wunderschönen Räumlichkeiten ein stimmungsvolles Ambiente, so dass das „Ablegen“ alltäglicher Belastungen und Sorgen einem leicht gemacht wird.

Connie Brandl-Hoff Renshi, 5.Dan, begrüßte die Teilnehmenden mit einem Heki-Taihai. Danach fanden in fünf Tachi zwei ANKF Taihai-Durchgänge statt, bei denen sich die Schütz*innen kennenlernen, und die Verantwortlichen den Bedarf an Korrekturen einschätzen konnten. Shige Kameo Kyoshi, 6. Dan, konnte wegen Verspätung der Anreise erst im Lauf der ersten Einheit hinzukommen, und wurde herzlich begrüßt.

Für die weiteren Lehrgangseinheiten bildeten wir zwei Gruppen, die sich die beiden Shajo des Alster Dojo teilten. Die von Connie geleitete Gruppe beschäftigte sich intensiv mit dem Gehen im Tachi, mit Maai und Dozukuri, dem ruhigen Halten von Bogen und Pfeilen beim Yu und Rei, der allgemeinen Blickführung Metsuke und der Rundum-Wahrnehmung im Raum. Connie betont stets die Wichtigkeit der Freude-Erfahrung im Kyudo. „… mach Dir nicht zu viel Druck vor einer Performance, und zeige deinen «guten mittelmäßigen Schuss»!“ Beim ausgiebigen Schießen erhielten wir umfangreiche Individualkorrekturen in Taihai und Technik.

Gelegenheit für den Austausch gab es in den Pausen, die im stilvoll ausgestatteten Pausenraum und im Garten stattfanden. Herrliches Wetter und ein leckeres Buffet trugen zu Erholung und Stärkung bei.

Zum Abschluss am Samstag wurde durch Shige ein eindrucksvolles ANKF Yawatashi vorgeführt.

Der Sonntag begann mit einem Mochi Mato Sharei von Connie und Shige. Die Performance war getragen von der hoch konzentrierten Haltung und der freudig demütigen Stimmung, die alle Teilnehmenden für den Tag auf besondere Weise einstimmten und zur Weiterarbeit inspirierten. Connie und Shige, leiten nun schon seit Jahren mit begeistertem Engagement gemeinsam Bundeslehrgänge und erfreuen sich an deren Ergänzungen in den vier Bereichen „Mann/Frau“, „Japaner/Deutsche“, „Shomen/Heki“ und „Zasha/Rissha“.

Für den Sonntag wechselten die Gruppen nun das Shajo und die Trainer.

In der Gruppe bei Shige wurden folgende Themen besprochen und geübt: Was beinhaltet eine gute Vorbereitung auf einer Prüfung / Haltung und Dynamik beim Laufen im Tachi mit den entsprechenden Wendungen, beim Abknien und Aufstehen / Blickführung und Erfassen des gesamten Raums, in dem man sich bewegen wird, sowie Laufübungen mit Erhöhung der Taktung. Anschließend: korrekte Haltepunkte für das effektive und stabile Tenouchi. Torikake, das richtige Halten des Pfeils, ohne die Nocke einzuklemmen. Zum guten Schluss der erlebbare Kräftefluss bei Hineri und Fuseru an entsprechenden Punkten, diagonal über die Hüfte zum gegenüberliegenden Fuß, was die Erhöhung der Spannung und Stabilität erleichtert und das „tai no warikomi“ aus der natürlichen Spannung heraus ermöglicht und den Abschuss verstärkt.

Connie und Shige hatten sich von den Teilnehmenden 10 Tage zuvor Fragen und Wünsche in der Behandlung von Themen schicken lassen, auf die in einer speziellen Runde eingegangen wurde.

Zum Abschluss kamen die fünf Tachi wieder zusammen, um ein abschließendes Taihai durchzuführen, das sich – für mich – sicherer, gefasster, konzentrierter und stimmiger anfühlte, als jenes zu Beginn des Lehrgangs.

Diese Form, einen Lehrgang für Shodan und Nidan als Vorbereitung für weitere Prüfungen zu etablieren, wurde in der Abschlussrunde sehr positiv nachbesprochen. Korrekturen und Anregungen für die persönlichen Entwicklung im Kyudo immer wieder in reinster Form erhalten zu dürfen, und Meister in deren Ausführung wahrnehmen zu können, ist ein Geschenk! Ein großer Dank gilt den Verantwortlichen, Connie und Shige für den konzentriert und herzlich geführten Lehrgang. Ja, wir sind – jede(r) für sich – wieder ein Stück „auf Spur“ gekommen. Kyudo schenkt Freude, die im Herzen ihren Platz haben soll, die in der äußeren Erscheinung als Aufrechte und Spannkraft im Körper erscheint, und ernsthaft und konzentriert dargeboten wird. „Jeder Schuss ist einmalig“ oder auch …  „ein Schuss – ein Leben“ (Text: M.Sorge, Freiburg, Fotos: C. Brandl-Hoff, M. Schmahl, S. Kameo)

 

Bericht von der Trainerfortbildung B2 in Karlsruhe

Raus aus der Filterblase!

(Hamburg, den 28. Juni 2023) Tag 1 war der Beobachtung und Wahrnehmung gewidmet. Als Einführung in das Thema gab es eine Präsentation über das Regelkreismodell nach Meinel und Schnabel, welches auch der anschließend vorgestellten Präsentation „Das Geheimnis, um im Training besser zu werden (Kyudô)“von Yoshio Sekine zu Grunde lag. Mit dieser theoretischen Basis startete dann die Gruppenarbeit.

Schon bei den ersten praktischen Übungen in den Kleingruppen rauchten die Köpfe, und das lag nicht nur an den hochsommerlichen Temperaturen in Baden. Egal ob Neulinge oder Trainer mit jahrzehntelanger Erfahrung, wir mussten feststellen, dass es ziemlich schwer ist, den inneren Filter abzustellen und das Gesehene ohne Wertung zu beschreiben. Vor allem die Definition der Grenzen erwies sich als schwierig und führte zu lebhaften Diskussionen: Wo beginnt die Wertung und was ist legitime Schlussfolgerung aus dem Beobachteten?

Die Beobachtung ist eine komplexe Aufgabe, vor allem dann, wenn es sich nicht mehr nur um einen Schützen dreht, sondern eine Gruppe. Es zeigt sich, dass man vor allem die Dinge wahrnimmt, die nicht der verinnerlichten Norm entsprechen. Das Gesamtbild und die guten Ansätze gehen dabei unter. Das Gute fällt so leicht unter den Tisch. Der innere Filter ist sicher bei der täglichen Arbeit ein unverzichtbares und legitimes Werkzeug, aber die Übungen haben deutlich gemacht, dass dieses Werkzeug immer wieder überprüft, hinterfragt und gegebenenfalls neu justiert werden muss. Dabei hilft nur die ständige Schulung der Beobachtung in der Praxis und bei komplexeren Aufgaben ein funktionierendes Zeichensystem, um das Gesehene zu notieren und sich hinterher an alles zu erinnern. Der passende Kernsatz fiel gegen Ende des Tages:

„Ich kann nicht bewerten, was ich nicht gesehen habe.“

Ein Motto, das es zu beherzigen gilt. Mutmaßungen und Schlüsse über das, was man gesehen haben müsste, helfen weder Trainer noch Schüler.

Am zweiten Tag waren die geballten Erfahrungen und das Wissen der Teilnehmer gefragt. In den drei Arbeitsgruppen „Bogen“, „Handschuh“ und „Pfeile“ war die Aufgabe, den Anfang einer Handreichung für Trainer zur Kaufberatung zu erarbeiten. Hier sollte es nicht um die persönlichen Vorlieben gehen, sondern um das, was für Anfänger bis zum 1. Kyu am zweckmäßigsten ist.

Nachdem man sich zuerst ein bisschen zusammenrütteln musste, herrschte über die zwei Tage eine konzentrierte und kooperative Arbeitsatmosphäre. Dank gilt den drei Dozentinnen, Dagmar Baer, Ingrid Haussner und Karin Reich. Ihre Vorbereitung und Moderation war entscheidend für den Lernerfolg. Zur guten Stimmung trug die hervorragende Betreuung durch die Karlsruher bei. Das Buffet bot Herzhaftes und Süßes, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Auch hier ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten. (Text: U. Scholten, Fotos: D. Baer, E. Hamann)

Bericht vom Bundeslehrgang Heki-Taihai am 06. und 07.05.2023 in Erlangen

(Hamburg, den 3. Juli 2023) Unter der Leitung von Thomas und Dagmar Baer fand am 06. und 07.05.2023 ein Bundeslehrgang mit 24 Teilnehmer:innen zum Thema „Taihai-Formen der Heki Ryu Insai Ha“ statt. Dagmar und Thomas gliederten die Lehrgangsinhalte in Phasen der umfangreichen Theorievermittlung (Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Heki-Taihai und des ANKF Sharei, Herkunft und historische Entwicklung des Heki-Taihai und Hadanugi, Hadaire einschließlich Tasuki-sabaki), sowie in Phasen der praktischen Durchführung der verschiedenen Formen des Taihai (in jeweils festen Tachi).

In zwei theoretischen Blöcken zeigte Thomas dabei eingehend die historischen Entwicklung und die Bedeutung des Taihai auf – besonders auch für heutige Schütz:innen der Heki Ryu Insai Ha. Dagmar und Thomas legten dabei Wert darauf, immer wieder zu verdeutlichen, dass das Mitte des 17ten Jahrhunderts entstandene Taihai der Heki Ryu in der heute ausgeführten Form sowohl tradierte Aspekte älterer Schulen (besonders das von der Ogasawara Ryu übermittelte Bewegungswissen) enthält, aber auch Bewegungsabläufe, die sich originär aus dem Kriegsschießen ableiten lassen. Das Heki-Taihai, welches wir heute durchführen, wird nach Thomas und Dagmar dabei besonders durch 3 Aspekte charakterisiert:

- es gibt genau nur eine korrekte und vollständige Form des Taihai (Zeremonieform), die

- in Abhängigkeit von Ort und Epoche dabei variieren kann und unabhängig davon

- obligatorische Inhalte beinhaltet,

die laut Thomas „unverhandelbar“ sind – d.h. nicht beliebig verändert werden dürfen (u.a. Bewegungen werden aus der Körpermitte initiiert; alle Bewegungsphasen besitzen ein eigenes Zanshin; die Blickführung richtet sich auf das, was getan wird; Atmung und Bewegung sind dabei koordiniert; ein zeitliches und räumliches Miteinander innerhalb des Tachi wird angestrebt und alle Kyudoka – abhängig von der Erfahrung – verwirklichen eine „spür-“ und sichtbare Haltung, die von Selbstbewusstsein, Achtsamkeit und der Bereitschaft immer das bestmögliche Kyudo zu verwirklichen, geprägt ist). Abgerundet werden die Theorieeinheiten durch die Diskussion, dass sich westliche Kyudoka vergegenwärtigen sollten, dass sie versuchen, Inhalte einer für sie fremden Kultur, der Japanischen, zu übernehmen. Hierfür sollte die intensive Beschäftigung mit dieser (auch über das Kyudo hinaus) und das sich „darauf Einlassen“ (so Thomas) notwendig sein.

Die von Dagmar und Thomas mit großem didaktischen Geschick und einer angemessenen Portion Humor geleiteten praktischen Übungen zur Durchführung der verschiedenen Formen des Taihai der Heki Ryu forderten von allen Teilnehmer:innen ein gerüttelt Maß an Übungsmotivation und Durchhaltevermögen (so erwies sich z.B. der Kimono immer wieder als widerspenstig, bevor er korrekt für den Abschuss oder für das abschließende Yu hergerichtet werden konnte). Die ruhige, motivierende und inspirierende Art von Dagmar und Thomas sorgte dafür, dass alle Teilnehmer:innen – unabhängig von der jeweiligen individuellen Erfahrung - „mitgenommen“ wurden und dass der Kurs trotz der intensiven und dichten Inhalte von einer positiven und entspannten Lernatmosphäre geprägt wurde. Diese Einschätzung spiegelte sich auch in dem Wunsch aller teilnehmenden Kyudoka nach der Durchführung eines Aufbaulehrganges wider.

Vor dem obligatorischen Gruppenphoto wurde dem veranstaltenden Erlanger Dojo (und allen im Hintergrund helfenden Personen, ohne die der Lehrgang sicher nicht so positiv verlaufen wäre) gedankt. Darüber hinaus erging ein besonderer Dank an Stephan Weller, der sich verantwortlich für die Lehrgangsorganisation zeigte. (Text:A. Frenzel, Bilder: S. Brendel, s. Weller)

Bericht von den Heki Sommerseminaren in Rottweil

Weil Kyudo nicht alles ist: Im Shu Gi Kan Kyu Dojo rundum bestens versorgt!

(Rottweil, den 28. August 2023) Im Volksmund sagt man, wenn Gäste oder Besucher Dinge zurücklassen, kämen sie gerne wieder. Betrachtet man die beiden Heki-Sommerseminare in Rottweil kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die nächsten Seminare wieder ausgebucht sein werden. Ganze Pfeilsätze, komplette Trainingskleidung, Kissen und Handtücher fanden sich in den Räumen des Shu Gi Kan Kyu Dojo.

Aber springen wir in der Zeit zurück. Solche Seminare haben eine lange Vorlaufzeit, von der die späteren Teilnehmer nichts mitbekommen. Schon Monate zuvor beginnen die Abstimmungen mit den Verantwortlichen des DKyuB, Hotelzimmer müssen gebucht werden, das Catering wird besprochen und organisiert etc.pp.

All dies ist vergessen, wenn am ersten Seminarmorgen durch das geöffnete große Tor des Shu Gi Kan Kyu Dojo die Sonne auf den Parkettboden scheint und die Teilnehmer aus ganz Deutschland in erwartungsvoller Haltung auf den Beginn des ersten der beiden dreitägigen Seminars warten. Für etliche ist es die erste Begegnung mit einem japanischen Kyudo-Lehrer, anderen ist die Situation wohlbekannt und seit vielen Sommerseminaren vertraut. So warten sie also, stehen in kleinen Gruppen vorne am Tor in der Morgensonne und wärmen sich die Füße auf dem sonnenwarmen Boden. Manche, die einen längeren Anfahrtsweg hatten, waren bereits am Vortag angereist. Andere aus umliegenden Vereinen hatten sich erst an diesem Morgen auf den Weg gemacht. Es wird geplaudert und gelacht, die Stimmung ist gut.

Herr Sakamoto, Matsuo Senseis studentischer Assistent, nächtigte bei diesen beiden Seminaren im Dojo. Die Rottweiler Kyudoka hatten ihm ein gemütliches Lager zwischen all den anderen Dojo-Schläfern bereitet. So war er bereits mitten im Geschehen als um halb zehn Sven Zimmermann, Vertreter des DKyuB und Matsuo sensei gestärkt durch ein üppiges Hotelfrühstück das Dojo betraten. Freudige Begrüßungen kamen von allen Seiten.

Nach dem Angrüßen und dem Austausch der für das Seminar wichtigen Informationen folgte ein Yawatashi von Matsuo sensei und Herrn Sakamoto. In Mato-Gruppen eingeteilt begann danach für die Kyudoka ihre mehrtägige „Arbeit“. Matsuo sensei startete direkt mit den ersten Korrekturen der Schützen. Unterstützt von Sakamoto san spürte er die zentralen Korrekturthemen jedes Kyujin auf, so dass die drei Tage des Seminars für alle gut gefüllt waren. Unterbrochen wurde das Üben durch Fragestunden und theoretische Blöcke. Interessant zu beobachten war vor allem für die älteren Kyudoka wie sich wieder einmal ganz langsam und bedächtig ein Generationenwechsel vorbereitet. Schaut man Jahrzehnte zurück, so war es im Jahr 1987 Inagaki sensei, der Herrn Matsuo erstmals mit nach Deutschland brachte. Heute kommt dieser und andere ehemalige Studenten, die jetzt selbst schon lange Jahre als Kyudo-Lehrer tätig sind und bringen ihrerseits wieder eine neue nachwachsende Generation mit.

Was die Heki-Sommerseminare in Rottweil, von denen es in diesem Jahr wieder zwei gab, so interessant macht, ist die Tatsache, dass der ganze Tagesablauf fußläufig zu bewältigen ist. Eigentlich braucht niemand  von den Teilnehmenden, soweit sie im Dojo übernachten, sich mehr als dreißig Meter im Radius von der Shai wegzubewegen: Zum Azuchi sind es bekanntermaßen achtundzwanzig Meter, der Schlafplatz, die Sanitäreinrichtungen und der Frühstücks-/ Schulungsraum liegt in der entgegengesetzten Richtung gerade mal zwölf Meter entfernt und das Restaurant für Mittag- und Abendessen befindet sich schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Herz, was willst Du mehr! An Kompaktheit ist das Shu Gi Kan Kyu Dojo kaum zu überbieten.

Während das erste Seminar von Dienstag bis Donnerstag stattfand, lag das zweite Seminar für manche terminlich günstiger. Samstag bis Montag beansprucht bei vielen, die im Berufsleben stehen das Urlaubstagekonto deutlich weniger. Dieses Seminar war strukturell ein Spiegelbild des ersten Seminars. Lediglich die um ein wenig höhere Teilnehmerzahl lies das Dojo deutlich voller erscheinen.

Das große Engagement von Matsuo sensei ist immer wieder erstaunlich! Mit viel Geduld und Ausdauer nahm er sich Tag für Tag den Kyujin und deren speziellen Themen an. Unterstützt von Sakamoto san waren während dieser beiden Seminare unendlich viele Fragen und „schießtechnische Knoten“ zu lösen. Danke dafür!

Dank gilt es auch den Rottweiler Kyudoka zu sagen, die im Vorfeld der Seminare das Dojo auf Hochglanz gewienert haben und während dieses einwöchigen Events hinter den Kulissen unendlich viele Kuchen gebacken haben und so nicht unwesentlich zur Wohlfühlatmosphäre beigetragen haben. (Text und Fotos: Marion Moritz)

Bericht vom schulübergreifenden Sommerseminar

(Neuburg/Donau, den 27. August 2023) Das diesjährige schulübergreifende Sommerseminar fand wieder in Neuburg an der Donau statt. Die Heki-ryu insai ha wurde lehrerseitig von Feliks Hoff vertreten. Für den Shomen-Teil konnte Laurence Oriou aus
Montpellier/Frankreich gewonnen werden. Beide haben den Kyoshi, 6. Dan.

Eröffnet wurde das Seminar mit einem Yawatashi von Feliks Hoff, der hierbei von Klaus Giebel und Stefan Brendel unterstützt wurde. Auch die beiden nachfolgenden Tage wurden mit einem Sharei begonnen. So demonstrierten Feliks und Laurence zusammen mit Connie ein Hitotsu Mato Sharei. Die vier höchstgraduierten Teilnehmer zeigten am dritten Tag ein Mochi Mato Sharei.

Direkt nach den Vorführungen gab es jeweils Rückmeldung, was man bezüglich Bewegungskoordination, Körperhaltung und Harmonie in der Gruppe verbessern kann.

Während des Seminars wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils den ganzen Tag von einem der beiden Lehrenden begleitet. Los ging es klassisch mit einem Hitote Gyosha (Vorschießen). Hier bekam die Lehrenden einen ersten Eindruck vom Können der Teilnehmenden, die dann individuelle Rückmeldung zu Schießtechnik und Taihai erhielten. An den
Korrekturen konnte dann drei Tage lang intensiv gearbeitet werden. Häufig standen Laurence und Feliks an Mato 1 und 2 ihres Shajo und unterstützen die Teilnehmer bei der Verbesserung des Schießtechnik, während die anderen Teilnehmer in 3-er-Tachi übten. Somit gab es bei dem Seminar außerordentlich viel Schießpraxis.

Abgerundet wurde das Ganze mit einigen Theorie-Blöcken, die sowohl in den Kleingruppen als auch im Plenum stattfanden. Unter anderem wurden hier die Fragen beantwortet, die die Teilnehmenden vorher einreichen konnten.

Wieder einmal stellte sicher heraus, dass ein 3-Tages-Seminar die optimale Lehrgangsdauer hat. Man hat ausreichend Zeit, das Gelernte einzuüben, manche Themen etwas ausführlicher zu beleuchten und mal was Neues auszuprobieren, ist aber trotzdem in der Lage, die Motivation und entsprechend positiv waren die Rückmeldungen bei der Abschlussrunde.
Laurence und Feliks waren eine super Kombination. Wir freuen uns auf eine baldige Fortsetzung.

Vielen Dank an die beiden Lehrenden, die mit Wissen und Erfahrung aber auch Herz und Leidenschaft die Teilnehmenden drei Tage lang hervorragend betreuten und versorgten.
Und ohne die Ausrichter in Neuburg wäre eine solche Veranstaltung auch nicht möglich. Danke Ingrid und Max für Eure Gastfreundschaft. (Text und Foto: Stefan Brendel)

Bericht vom Bundeslehrgang Hekiryū-Taihai im Herbst 2023

(Neuss, den 1. Oktober 2023) Ende September fand im Verein Okawa Kyudo e.V. in Neuss ein Seminar zur Vertiefung der Hekiryū-Taihai-Formen, also der Formen des Zeremonie-Schießens der Hekiryū statt. 13 begeisterte Kyudoka haben sich dafür aus ganz Deutschland zusammengefunden, um von Thomas und Dagmar Baer zu lernen.
Das Seminar wurde wie üblich durch ein Yawatashi eröffnet. Damit wurde also direkt die erste und wahrscheinlich eine der bekanntesten Anwendungen für Taihai vorgestellt. Während der darauffolgenden zwei Tage haben wir Teilnehmer die Möglichkeit gehabt, nicht nur viel über die Theorie und Geschichte des Hekiryū-Taihai zu lernen, sondern diese Theorie auch in der Praxis zu üben und neue Erfahrungen zu sammeln. Wir haben zum Beispiel Hadanugi/Hadaire, das Aus- und Anziehen des Kimono-Ärmels der Herren, das Gehen und Stehen im Raum vertieft und die verschiedenen Tiefe-Grade einer Verbeugung geübt.

Außerdem hatten wir auch die Möglichkeit in eine Zeremonie-Form reinzuschnuppern, die man hier in Deutschland eher selten zu Gesicht bekommt, geschweige denn selbst schießt: Das „Shichi-Go-San“ (7-5-3). Das ist eine Zeremonie, die zu DojoEröffnungen geschossen wird. Diese besondere Zeremonie enthält ihre ganz besonderen Laufmuster, so geht der Ochi im ersten der drei Durchgänge als Ōmae rein und wechselt nach dem ersten geschossenen Pfeil seine Position im Tachi. Eine weitere Herausforderung war es, einmal das Schießen mit drei Pfeilen zu probieren. Obwohl das nur eine kleine Änderung war, fühlte es sich bei den ersten Versuchen doch sehr ungewohnt an.
All das zu lernen war umso beeindruckender, weil es mit dem historischen Verständnis für die zeremoniellen Bewegungen verbunden wurde. Wie kam die Heki-Schule zum Taihai? Warum setzen wir im Heki-Kiza das linke Knie auf den Boden, obwohl es nach den alten Höflichkeitsregeln das Knie auf der Seite der Kamiza sein sollte? Und warum tragen Hekiryū-Schützen üblicherweise keine Tabi? All das sind Fragen, die, wie auch das HekiryūTaihai selbst, oft im Trainingsalltag zu kurz kommen.

Gerade deswegen war es so schön, im Rahmen dieses Seminars mehr darüber zu lernen und Raum für neue Erfahrungen und die damit einhergehenden Fragen zu finden. Ich freue mich schon auf das nächste Seminar. Wie es im Kyudo so oft der Fall ist, habe ich auch bei diesem Thema das Gefühl, dass es noch so vieles mehr zu lernen und zu erfahren gibt! Danke noch einmal an alle, die dieses Seminar möglich gemacht haben. (Text: Elijah Hirschfeld)

Bericht vom Jahresabschlusstraining des Deutschen Bundeskader am 18.11. / 19.11. in Dresden

(Hamburg, den 2. Dezember 2023) Das letzte gemeinsame Training des Bundeskader erfolgte erstmalig in Dresden. Insgesamt waren 13 Kaderschützen sowie 2 Sichtungsteilnehmer nach Dresden gereist, um sich den prüfenden Blicken der Kadertrainer Sorin Jurma und Ingrid Haußner zu stellen.

Das gesamte Wochenende sollte geprägt sein, von Wettkampf. Zu Beginn durften sich die Teilnehmer auf 5 Mannschaften aufteilen. Anschließend sollte alle ihre zu erwartenden Treffer je Wettkampfrunde auf eine für alle einsehbares Whiteboard schreiben. Somit war den Kadertrainern die Chance gegeben, zu sehen, wer seine selbstgesteckten Trefferziele erfüllen konnte. Während der einzelnen Wettkampfrunden, durften die Schützen, welche eine kleine Pause hatten, den Wettkampf von der Seite her verfolgen, um somit einen gewissen „Zuschauerdruck“ zu erhöhen.

Am späteren Samstagnachmittag erfolgte dann eine Individualkorrektur gestützt durch Videoaufnahme je Schütze. Während ein Kaderschütze den Trainern 2 Pfeile vorschießen und anschließend eine kurze Korrektur erhielt, durften die restlichen Schützen weiterhin im Wettkampfmodus schießen.

Der Sonntag folgte dann dem Muster des Vortages. Während weiterhin 1 Kaderschütze den Trainern vorschießen und entsprechende Korrektur erhielt, durften die restlichen Schützen in weiteren Wettkampfrunden gegeneinander antreten. Hierbei erfolgte wiederum der gleiche Modi wie am Vortag, denn die Kaderschützen musste erneut festlegen, wie viele Treffer diese je Wettkampfrunde erzielen wollten. Um nach 2 Runden, den Druck unter den Schützen zu erhöhen, erfolgte ein Team-Izume, in dem 2 Mannschaften gegeneinander jeweils antraten um die entsprechende Siegermannschaft am Ende zu Kühren.

Am Ende des 2 Tages, fanden sich alle Schützen zusammen um zum einen ein Feedback über das gelaufen Jahr den Kadertrainer zu übermitteln. Zum anderen stellte Sorin erste Informationen über eine Änderung im Kader vor. Da das Konzept zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht final ausgearbeitet ist, wir hierauf vorerst nicht weiter eingegangen. Ebenso wurde die Nominierung der Mannschaft erwartet, welche Deutschland ende Februar in Japan bei den Weltmeisterschaften vertreten durfte. Jedoch konnte eine finale Entscheidung noch nicht gefällt werden, da zum einem die Ausschreibung mit den Details zu dem Zeitpunkt noch nicht vorlag, und zum anderen die Kadertrainer sich nach dem Training die Videoaufnahmen nochmals in Ruhe ansehen und gemeinsam mit dem individuellen Feedback der Schützen eine Entscheidung bis Anfang Dezember treffen wollen.

Abgerundet wurde das Wochenende durch die Hilfe von Marion Moritz die mit ihrer Technik-Ausrüstung die individuelle Videoaufnahme ermöglichte sowie an Michaela Surke, die sich um die Verpflegung der Teilnehmer gekümmert hat. (Text: N. Emmer, Bilder: M. Moritz)