Lehrgangsberichte DKyuB und International
Bericht von der Trainerfortbildung D2
(Hamburg, den 29. Oktober 2025) Am Wochenende des 11. und 12. Oktober fand in Karlsruhe die zweite Trainerfortbildung in diesem Jahr für C-Basis- und C-Lizenzinhaber*innen statt. Ausrichter war der Budo-Club Karlsruhe e.V., der mit viel Engagement und hervorragender Organisation für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Unter der Leitung von Feliks F. Hoff, Connie Brandl-Hoff und Sorin Jurma stand das Wochenende ganz im Zeichen des Themas „Tanshin, historischer Bezug und sportpsychologische Interpretation". In spannenden Theorieeinheiten wurden zunächst die geschichtlichen Hintergründe und Bedeutungen des Begriffs erläutert. Anschließend folgten praktische Übungen, die halfen, die vorgestellten Prinzipien unmittelbar im eigenen Schießen zu erfahren und zu verinnerlichen.
Ein besonderes Augenmerk lag darauf, die Verbindung zwischen persönlicher Kyudo-Praxis und der Rolle als Trainer*in zu reflektieren. In regen Austauschrunden wurde darüber gesprochen, wie sich Achtsamkeit, mentale Klarheit und innere Ruhe im Unterricht fördern lassen.
Am Samstagabend fand der Lehrgang bei einem gemeinsamen Essen im Kaisergarten Karlsruhe einen geselligen Ausklang. In entspannter Atmosphäre blieb Raum für Gespräche, neue Kontakte und viele anregende Gedanken rund ums Kyudo.
Ein herzliches Dankeschön geht an Feliks F. Hoff, Connie Brandl-Hoff und Sorin Jurma für die inspirierende Lehrgangsleitung sowie an den Budo-Club Karlsruhe e.V. für die Gastfreundschaft und die hervorragende Organisation. Es war ein rundum gelungenes Wochenende mit viel fachlichem Input, wertvollem Austausch und einer warmen Gemeinschaft im Geiste des Kyudo.(Text: Thomas Arndt, Fotos, Connie Brandl-Hoff)
Bericht vom TrCB Ausbildungsseminar 4 Nord-Ost
(Hamburg, den 23. Oktober 2025) Am 18./19.Oktober fand das 4. Ausbildung-CB/BL-Praxisseminar für die Nord-Ostgruppe in Hamburg statt. An dieser bundesdeutschen Ausbildung, die im Herbst 2024 angefangen hat, nehmen 48 CB-Anwärter und vier BL-Anwärter teil. An den Proseminaren per Zoom nehmen wir alle gemeinsam teil, die Praxisseminare aber finden in Präsenz in zwei Gruppen (Nord-Ost, Süd-West) statt. Bisher hatte das Praxisseminar immer am selben Tag in den beiden Gruppen stattgefunden. Das 4. Praxisseminar fand jedoch nicht am selben Tag statt, daher konnten drei Anwärter aus der Süd-West-Gruppe ihr 4. Praxisseminar in Hamburg nachholen. Feliks, Connie und Karin haben als Ausbilder uns am Wochenende begleitet.
Nach der von Feliks geleiteten Aufwärmübung wurden die CB-Anwärter in drei Gruppen geteilt, dann präsentierten ausgeloste Anwärter ihre Hausaufgabe „Gerätekunde für Anfänger“ in den jeweiligen Gruppen. Die BL-Anwärter blieben am Sonnabend im Hintergrund und protokollierten das Seminar ausführlich.
Diesmal wurde das Thema des Überganges vom Makiwara zum Mato behandelt. Nach der Pause demonstrierten Connie als Trainerrolle und Karin als 4.-Kyu-Schütze mittels einer Lehrszene, wie ein Trainer das Grundwissen für Mato-Schützen vermitteln soll. Danach haben die CB-Anwärter in 4er-Gruppen Rollenspiele gemacht. Anschließend haben alle CB-Anwärter unter Feliks´ Leitung gemeinsam Kihontai für Taihai geübt; Connie, Karin und die BL-Anwärter haben uns in Feinheiten korrigiert.
Am zweiten Tag haben wir in drei Gruppen mit „Hitote (zwei Pfeile Schießen mit Korrektur)“ angefangen. Die Ausbilder zeigten dabei, wie man als Trainer mit den Lernenden umgehen soll. Danach demonstrierten Feliks als Trainerrolle und Connie als 4.-Kyu-Schütze eine Lehrszene, wie der Trainer angemessen Hassetsu für den 4. Kyu, nämlich die „Dynamik im Schuss“ vermitteln soll. Die CB-Anwärter haben danach abwechselnd die 4.-Kyu-Rolle unter Leitung der Ausbilder gespielt und geübt, worauf man bei der Korrekturgabe achten soll.
Diesmal haben die CB-Anwärter selber die Probandenrolle gespielt. Durch die Korrekturen gerieten nicht wenige in Zweifel, ob sie als CB-Anwärter ausreichend gut wären. Das Wochenende war aber eine gute Gelegenheit für uns, uns wieder an den „Anfänger-Geist“ zu erinnern. (Text: Chihiro Tanaka / Fotos: Connie Brandl-Hoff)
Bericht vom Bundeslehrgang Shomen
(Hamburg, den 14. Oktober 2025) Der diesjährige shomen-Bundeslehrgang fand am 12./13. Oktober in Ingolstadt statt. Als Lehrer waren erstmalig Shigeyasu Kameo (Kyoshi 6. Dan) und Marco Zingsheim (5. Dan) gemeinsam im Einsatz. Einiges lief bei dieser Veranstaltung anders ab, als üblich. So gab es statt eines yawatashi die Möglichkeit, sich mit 4 Pfeilen einzuschießen. Und beim hitoe gyosha starteten die Ältesten.
An beiden Tagen gab es eine bunte Mischung aus Impulsvorträgen, praktischen Übungen, sharei-Training, Frage-und-Antwort Runden sowie individuellen Korrekturen.
Bei den Vorträgen ging es vor allem um Neuigkeiten und Schwerpunkte, die dieses Jahr bei den IKyF-Seminaren in Magglingen vermittelt wurden. Eines der Themen war das tenouchi. Korrektes Ansetzen im yugamae, finale Positionierung im daisan, Kräfte im nobiai, hanare und zanshin.
Auch über die drei Kreuze (sanjujumonji) wurde ausführlich referiert. Körperteile, die aufeinander gestapelt werden, „schwebende Körper", „laufende Motoren", natürliche Körperhaltung, um möglichst wenig Muskeln einsetzen zu müssen und ein entsprechendes Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln, waren wichtige Impulse, die vermittelt wurden.
Hierzu wurden in 2er- und 3er-Gruppen kreative Übungen durchgeführt, um die Theorie gleich am eigenen Körper ausprobieren zu können. Die neuen Erkenntnisse konnten dann beim Schießen und im sharei-Training zum Einsatz kommen.
Bei den Zeremonien lag der Fokus auf hitotsu mato sharei. Zunächst wurde das von Shige, Marco und dem höchstgraduierten Teilnehmer demonstriert. Anschließend wurde das von den Teilnehmenden schrittweise unter Anleitung von Marco geübt. Erst die Bewegungen an der sadamenoza, dann der Weg zur honza und schließlich der Ablauf zwischen den Schüssen. Zum Abschluss wurde dann der gesamte Ablauf inkl. Schießen durchgeführt, und das von drei Gruppen parallel.
Gleichzeitig kümmerte sich Shige um die „Jüngeren". Hier standen kihontai-Übungen genauso auf dem Programm, wie Bewegungs-Atmungs-Koordination und Schießtechnik.
In der abschließenden Feedback-Runde gab es von den Teilnehmenden durchwegs positive Rückmeldungen. Aber auch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit wurde kommuniziert und dankbar aufgenommen. Nach zwei intensiven Tagen fuhren die Teilnehmenden mit vielen Neuigkeiten und auch der ein oder anderen Hausaufgabe motiviert nach Hause.
Der Einstand des Trainer-Duos Marco und Shige lässt auf weitere abwechslungsreiche shomen-Lehrgänge hoffen. Vielen Dank für Euer Engagement. Wir freuen uns auf das nächste Mal.
Ein dickes Dankeschön geht auch an die vielen Helfer vom Donau-Dojo Ingolstadt, die das Drumherum hervorragend organisierten und ein leckeres und umfangreiches Buffet zauberten."
Bericht vom Bundeslehrgang Hekiryu Taihai II
(Hamburg, den 12 Oktober 2025) Am 27./28. September fand im Frankfurter Chō Shin Kan Dojo der "Hekiryu-Taihai II" Lehrgang mit Thomas und Dagmar Baer statt.
Der Lehrgang richtete sich an fortgeschrittene Schützen, die den ersten Teil bereits absolviert und die Grundlagen der 2-Pfeile-Zeremonie verinnerlicht hatten.
Und so durften denn auch die Teilnehmer das Yawatashi schießen. 7 Tachi á 3 Schützen sollten jeweils die 2-Pfeile Kurzform vorschießen und sich davor über den genauen Ablauf absprechen.
Danach schoss Thomas ein 4-Pfeile Enbu, wobei Dagmar als Yatori-Kaizoe assistierte.
Ein besonderes Highlight war sicherlich der umfangreiche Vortrag von Thomas über den Stammbaum der Hekiryu-Insaiha, die verschiedenen Seitenlinien bis zu INAGAKI Genshiro und die Einordnung der verschiedenen Aspekte von Taihai und Schießen in Senjō (Schießen auf dem Schlachtfeld) und Reihō (Etikette).
In diesem Zusammenhang lernten wir auch die verschiedenen Assistenten-Rollen des Hekiryu-Taihai kennen: Yatori-Kaizoe (Pfeilholer), Kaeyumi-Kaizoe (Ersatzbogen-Assistent) und Hikae-Ite (Ersatz-Schütze).
Das Taihai des Yatori-Kaizoe (wo steht er? wie zieht er die Pfeile? wie übergibt er sie an den Ite?) konnten wir dann selbst üben.
Der Vortrag am Sonntag beinhaltete einen kurzen Abriss der Shichi-Go-San Zeremonie, aber das eigentliche Thema war das Tachijarei (die Zeremonie im Stehen). Heute wählt man diese Form in der Regel, weil einer der Schützen kein Kiza/Seiza ausführen kann, in früheren Zeiten stand oft einfach kein Dojo mit sauberem Boden zur Verfügung.
Als besondere Übung sind wir dann einen Text aus dem Buch "Kyudo oyobi Kyudoshi" von URAKAMI Sakae und SAITO Naoyoshi Satz für Satz durchgegangen und haben versucht, das Taihai allein aufgrund der schriftlichen Überlieferung auszuführen. Hier wurde deutlich, dass zur korrekten Interpretation ein tiefes Grundverständnis über Taihai und Reihō vonnöten ist.
Ein herzliches Dankeschön an Thomas und Dagmar, die uns die komplexen Zusammenhänge mit genügend praktischen Übungen näher brachten, und an das Frankfurter Team für die optimalen Rahmenbedingungen.
(Text: Andreas Naumann / Fotos: Anna Rykov)
Bericht vom Nationalkaderlehrgang - Regionalkader - Nord
Sichtungslehrgang
(Hamburg, den 2. Oktober 2025)Am 27. und 28. September 2025 fand in Berlin-Marinefelde der Sichtungslehrgang der regionalen Gruppe des deutschen Nationalskaders unter der Leitung von Sorin Jurma, 5 Dan, statt. In einer frühherbstlichen Atmosphäre und bei bestem Wetter prägte das Training eine ruhige und konstruktive Stimmung.
Die Erfahrungen der letzten Europameisterschaft in Noisell waren noch frisch und wurden gemeinsam ausgewertet. Das Teilnehmerfeld setzte sich zur Hälfte aus Sichtungskandidaten zusammen, die sich bescheiden, aber voller Hingabe, genau wie die erfahrenen Kadermitglieder, der Vorgabe „Seiten-Seido" (frei übersetzt: Schießen nach Punktwertung) widmeten.
Gemäß dem Motto „Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf" wurde das Wochenende genutzt, um wichtige Grundlagen und entsprechende Ziele für das gemeinsame sowie individuelle Training weiter zu festigen. Ziel ist es, die Zeit bis 2027 zu nutzen, um einen neuen wettbewerbsfähigen Kernkader für die kommenden internationalen Meisterschaften in Stil und Technik zu nominieren. Neben individuellen Korrekturen lag der Fokus vor allem auf dem Bewusstsein für Atmung und Haltung. Es wurde intensiv in Gruppen gearbeitet, unterstützt durch Videoanalysen und umfassende Feedbackrunden.
Ein großer Mehrwert sind die Aufzeichnungen, die mithilfe der vom DKyuB gestellten Tablets erstellt wurden. Dadurch erhielten nicht nur die Teilnehmer ein unmittelbares visuelles Feedback, sondern auch das gesamte Trainerkollegium des Nationalkaders, das nicht vor Ort ist, hat die Möglichkeit, sich einen aktuellen Eindruck von den Schützen und Sichtungskandidaten zu verschaffen. Dies macht das Konzept der Aufteilung in Nord- und Südgruppen besonders sinnvoll, da sowohl Reisekosten als auch der Aufwand für Einzelne und Trainer erheblich reduziert werden.
Alle Teilnehmer der Sichtung haben sich in den konzertierten Wettkampfeinheiten hervorragend geschlagen und wurden in das Programm aufgenommen. Ein ganz besonderer Dank gilt den engagierten Helfern des Kyudo Dojo Berlin e.V., deren wertvolle Unterstützung und herzliche Gastfreundschaft maßgeblich zur gelungenen Ausrichtung und Verpflegung des Lehrgangs beigetragen haben. (Text: Simon Grunert/ Fotos: Petra Fietkau, Simon Grunert)
Bericht vom Heki Sommer Seminar in Hamburg mit Sato Akira Sensei
(Hamburg, den 16. August 2025) Vom 12. bis 15. Juli 2025 fand im Hamburger Alster Dojo das Heki-Sommerseminar 3 mit Prof. Satō Akira, Kyoshi, 6. Dan statt. Ihm zur Seite standen Feliks Hoff als Co-Trainer und als bewährter Übersetzer Thomas Baer.
Sato sensei selbst beschrieb freudig, dass er vor 50 Jahren das erste Mal nach Deutschland, genauer nach Hamburg, gereist war, und zwar in Begleitung von Inagaki Sensei.
Die drei Seminar-Themen waren „Individuelle Schieß-Korrektur“, „kihontai“ und „Antworten“ zu den Fragen der Teilnehmenden bezüglich der unterschiedlichen rokka im Kyudo.
Beeindruckend waren die Korrekturen von Prof. Satō. Er erläuterte die technische Komplexität der zu korrigierenden Fehler und verband die individuelle Korrektur mit grundsätzlichen Informationen über den jeweiligen Technikaspekt. In gleicher gründlicher Art und Weise gab Feliks Hoff sensei Korrekturen, die Hintergründe, Prinzipien und Ursachen eines technischen Kontextes beinhalteten.
Somit konnten die Zuhörenden aufgrund der Ausführlichkeit der jeweiligen Korrektur durch die Lehrer technische Zusammenhänge besser erkennen.
Die 30 Teilnehmenden aus dem norddeutschen Raum, Franken und Köln konnten die acht Arten der Verbeugung üben, die in den verschiedenen Zeremonien zum Einsatz kommen. Korrekte Haltung beim Gehen, Stehen, bei den Drehungen, tiefe und knappe Verbeugung, Setzen und Aufstehen aus kiza und sonkyo sowie Pfeil- und Bogenübergabe wurden einzeln und in Synchronizität mit Partnern geübt.
Weiterhin unterstrich Sato sensei erneut die Bedeutung des ikai, der Atmung als Rhythmus gebendes Element mit Zentrierung im tanden und zur energetischen Fokussierung, sowie das Bewegungsprinzip ha-kyū-ha (langsam-schnell-langsam).
Da Satō sensei sehr häufig Seminare in Deutschland leitete und schon viele Lehrergeschenke erhielt, fiel es dem Ausrichter zunächst schwer, ein passendes Präsent zu finden. Aber Satō sensei ist ein Familien-Mensch, so dass er ein Geschenk für seine Frau erhielt. Bei Feliks Hoff und Thomas Baer war die Geschenkauswahl weniger schwierig, ihnen wurden einige geschätzte Lebensmittel überreicht.
Unser Dank geht an Prof. Satō, Feliks Hoff und Thomas Baer für ihren Einsatz, ihre Mühe und Geduld. Insgesamt waren es interessante und anregende vier Tage. (Peter Rodenberg, Connie Brandl-Hoff – Text und Fotos)
Bericht vom BuLe Heki Taihai I
(Hamburg, den 6. Juni 2025) Am 17. + 18.05.2025 fand im Kyudo Verein Düsseldojo e.V. der Bundeslehrgang Hekiryu-Taihai I unter der Leitung von Dagmar und Thomas Baer aus Berlin, statt. Das Wetter hatte angenehme Temperaturen und die 21 Teilnehmer konnten sichauf ein interessantes und lehrreiches Seminar freuen. Es waren außer unseren Mitgliedern auch Teilnehmer aus Köln, Mönchengladbach, Schwerte, Bottrop und Aachen dabei und einer der Teilnehmer hatte eine Anreise vom Bodensee auf sich genommen. Er und alle anderen sollten nicht enttäuscht werden.
Thomas und Dagmar hatten sich ein umfangreiches Thema vorgenommen.
Die Hekiryu-Zeremonie in der Kurzform (mit 2 Pfeilen), dazu wurde unser kleines Dojo in 2 getrennte Schießbereiche unterteilt, damit gleichzeitig geübt werden konnte. Was für die kurzen Laufwege zur Sadamenoza, Honza und Shai oft nicht einfach war.
Es wurde Hadanugi/Hadaire (Kimonoärmel Männer/Frauen) Warihiza/Tsukubai (Kniestand Männer/Frauen) geübt.
Tasuki Sabaki (Hochbinden der Kimonoärmel) war für viele Teilnehmerinnen noch sehr ungewohnt.
Thomas hielt einen Vortrag über die Herkunft des Taihai, mit historischen Einbettungen.
Nach 2 Tagen waren alle begeistert von der Fülle an Lehrstoff und auch unser Dojogelände kam gut an.
Wir hoffen bald wieder ein so interessantes Seminar mit Dagmar und Thomas Baer ausrichten zu können.
Herzlichen Dank an unsere Lehrer.
Ebenso geht ein Dank an unsere unermüdlichen Helfer, die beim Herrichten unseres Dojo und für das leibliche Wohl gesorgt hatten. (Darlene Maringer)
Bericht von der Trainerfortbildung D1 in Hamburg
Tanshin



(Hamburg, den 5. Mai 2025) Vom 4. bis 5. April 2025 versammelten sich lizenzierte C-Trainerinnen und C-Trainer im Hamburger Hi Un Kan – Kyūdōjō, um an der Fortbildung C/B "Tanshin" teilzunehmen. Während draußen typisch norddeutsche Frühlingstemperaturen herrschten, machte sich diese Frische auch in den Trainingsräumen bemerkbar. Trotz allem wurde mit großem Eifer gearbeitet, diskutiert und trainiert.
Die Fortbildung wurde von Feliks Hoff, Cornelia Brandl-Hoff und Sorin Jurma geleitet, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit hoher Fachkompetenz und Engagement durch das Programm führten. Insbesondere bei den anspruchsvollen Gruppenarbeiten sorgten sie für eine gelungene Verschmelzung von Theorie und Praxis und einen Austausch auf hohem Niveau.
Der thematische Fokus der Veranstaltung lag auf dem sechsten Fach der "Rokka" dem Tanshin. Während die anderen Themengebiete, nämlich Technik, Reihô und Materialkunde, bereits in früheren Fortbildungen thematisiert wurden, widmeten sich die Trainerinnen und Trainer nun erstmals der Frage, wie die geistige Entwicklung der Übenden im Training entwickelt und gefördert werden kann. Es wurden sowohl traditionelle Elemente als auch moderne Trainingsansätze besprochen und erprobt. Dadurch erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Impulse für die eigene Unterrichtspraxis.
Während des Seminars wurde in Kleingruppen die eigene Aufmerksamkeit während des Schießens zu trainiert. Dies wurde durch die Moderation der Seminarleiter und das Feedback der C/B-Trainer unterstützt.
Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Feliks Hoff. Mit fundiertem Wissen und lebendigen Erzählungen gab er den Zuhörern und Zuhörerinnen spannende Einblicke in die Historie des „Tanshin“. Die gelungene Kombination aus historischen Hintergründen und methodischer Aktualität sorgte für zahlreiche Aha-Momente.
Im Rahmen der praktischen Arbeit wurden Bewegungsabläufe detailliert analysiert, didaktische Methoden erörtert und Trainingsideen in Kleingruppen kreativ erarbeitet. Die Kyudoka nutzten die Gelegenheit, sich intensiv auszutauschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig wertvolles Feedback zu geben.
Trotz der niedrigen Temperaturen war die Stimmung im Kreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich, lebendig und produktiv. Die gemeinsame Begeisterung für das Thema „Tanshin“ wärmte an diesem Wochenende mindestens genauso gut wie die Hamburger Heizlüfter.
Fazit:
Die Trainerfortbildung "Tanshin" war ein voller Erfolg, denn sie verband Fachlichkeit, Praxisnähe und eine ordentliche Portion Teamgeist miteinander. Während der gesamten Veranstaltung war die Atmosphäre ausgesprochen konzentriert und lebendig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kehrten mit neuem Wissen, frischen Ideen und viel Motivation in ihre Vereine zurück - bereit, die erarbeiteten Impulse in ihre Trainingsarbeit einfließen zu lassen.
Bericht vom schulübergreifenden BuLe in Hamburg
(Hamburg, den 6. Mai 2025) Am Wochenende vom 12. bis 13. April fand im Alster Dojo Hamburg ein bundesweiter Lehrgang für Kyudoka vom 1. Kyu bis zum 3. Dan statt. Geleitet wurde das Seminar von Cornelia Brandl-Hoff und Shigeyasu Kameo.
Der Fokus lag auf präziser Individualkorrektur und auf Taihai Übungen im Tachi, mit offenem Blick für die Unterschiede zwischen den Teilnehmenden und viel Raum für persönliche Entwicklung.
Zu Beginn zeigten Connie und Shige ein gemeinsames Hitotsu Mato Sharei. Ihre Bewegungen flossen in stiller Abstimmung. Ganz klar und irgendwie miteinander verbunden.
Ein besonderer Moment entstand, als beim zweiten Pfeil von Shige plötzlich die Sehne riss. Der Bogen machte einen Satz nach vorn, doch der Pfeil traf trotzdem das Ziel. Ohne Zögern hob er den Bogen auf und fuhr ruhig fort, als wäre es ein Teil der Form. Still, gelassen, ganz bei sich. Ein eindrucksvoller Umgang mit dem Unerwarteten.
Nach dem Vorschießen aller Teilnehmenden, begleitet von spürbarer Nervosität, folgte eine genaue Betrachtung der individuellen Schießweise. Anschließend teilte sich die Gruppe. Die höher Graduierten arbeiteten am ersten Tag mit Shige im West-Dojo, während die jüngeren unter der Leitung von Connie im Ost-Dojo blieben.
Dort leitete Connie den Unterricht mit klarem Blick, tiefer Erfahrung und einer besonderen Art der Zugewandtheit. Ihre Rückmeldungen waren präzise, fördernd und von einer ruhigen Herzlichkeit getragen. Eine gemeinsame Kiai Übung brachte spürbare Energie in den Raum. Kraftvoll, konzentriert, und zugleich sehr belebend.
Das Zusammenspiel aus Achtsamkeit, Technik und feinem Humor ließ eine Atmosphäre entstehen, in der Lernen leichtfiel.
Auch abseits des Schießens entstanden in den Pausen und beim gemeinsamen Abendessen lebendige Gespräche und neue Verbindungen.
Am nächsten Tag leitete Shige den Beginn mit einem weiteren Sharei. Seine Ausführung war ruhig und zugleich durchdrungen von Energie. Beide Pfeile trafen. Alles wirkte mühelos. Als wäre kein Gedanke zu viel, keine Bewegung zu wenig.
Im weiteren Verlauf konnten nun die jüngeren Teilnehmenden mit ihm im West-Dojo trainieren, das mit seiner stillen, fast kontemplativen Atmosphäre beeindruckte.
Shige beobachtete mit großer Ruhe. Seine Korrekturen kamen selten sofort, oft erst nach einigen Momenten des Betrachtens. Dann ein kurzer Hinweis, eine kleine Bewegung und etwas verschob sich. Es wirkte, als nehme er nicht nur die Technik wahr, sondern auch den Rhythmus darunter.
Trotz leichter Müdigkeit hörten alle aufmerksam dem Theorieteil zu. Immer wieder folgten Schüsse. Ein Kreislauf aus Hören, Anwenden, Verstehen. Shige zeigte, wie sich die Kräfte des Körpers mit dem Bogen verbinden lassen. Nicht als abstrakte Idee, sondern als spürbare Erfahrung.
Beide Tage ergänzten sich auf besondere Weise. Wissen wurde lebendig, Praxis bekam Tiefe. Zum Abschluss wurde noch einmal gemeinsam im Ost-Dojo geschossen. Spürbar war, wie jede und jeder ein Stück gewachsen war. In Haltung, im Verständnis, vielleicht auch im Inneren.
Für mich war dieser Lehrgang eine besondere Erfahrung. Ich konnte nicht nur technisch viel mitnehmen, sondern fühlte mich auch innerlich berührt.
Die Ruhe, mit der Shige unterrichtete, sein aufmerksames Beobachten und die kleinen, präzisen Korrekturen. All das wirkt lange nach und ließ mich in meiner eigenen Haltung stiller und bewusster werden.
Gleichzeitig war es Connie, die mir mit ihrer Klarheit, Wärme und Offenheit, Mut gemacht hat. Ihre Art zu lehren hat etwas in Bewegung gebracht. Einen Impuls, dem ich folgen möchte.
Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Wochenendes sein durfte.
Ein herzlicher Dank gilt den Lehrenden für ihre Offenheit, ihre Geduld und ihre feine, inspirierende Atmosphäre. Der Lehrgang bot nicht nur technische Vertiefung, sondern auch echte Begegnung. Mit anderen, mit sich selbst und mit dem, was Kyudo im Innersten trägt.
Ein intensives, verbindendes Wochenende. Und vielleicht der Beginn von etwas Weiterem. (Text und Fotos: Sabrina Kazzaz)





























