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Heki Sommerseminare Hamburg 2019

(Hamburg, August 2019) Vom 9. bis 11. August lud der Hamburger Kyudoverein Alster Dojo zu seinem zweiten offenem Heki Seminar 2019 ein.

Fast 30 Kyudoka verschiedener Kyu- und Dangrade nahmen die Gelegenheit wahr, unter der Leitung des aus Japan eingeladenen Gastlehrers Ryuji Harada, Connie Brandl-Hoff vom Alster Dojo sowie Thomas Baer als Übersetzer ihr Schießen und ihre Kenntnisse zu verbessern.

Der erste Tag begann mit einem Yawatashi von Ryuji Harada, anschließend folgte ein Vorschießen der Teilnehmer im Taihai.

Harada Sensei nahm sich die Zeit, jedem Teilnehmer einzeln Hinweise zur Verbesserung des Schießens zu geben, sowie sich das Material, besonders die Handschuhe, anzusehen.Er gab Rückmeldungen über die Pflege der Yugake und wies auf Gebrauchsspuren hin, die durch Schießfehler verursacht sind.Alle Teilnehmer waren beeindruckt durch diese Art der Diagnostik und hatten ab sofort einen aufmerksameren Blick auf ihren Handschuh und seinen Gebrauch beim Schießen.

Danach gab es viele Gelegenheiten, in den beiden großzügigen und schönen Shajo des Alster Dojo zu schießen und die Korrekturen, die zuvor gegeben wurden, umzusetzen.

Am zweiten Tag bot das Dojo abends die Möglichkeit, sich bei einem Grillfest kennen zu lernen und auszutauschen, die von vielen der Teilnehmer und Gästen genutzt wurde.

Zwischen dem praktischen Schießen gab es verschiedenen theoretische Themen, zu denen Harada Sensei Informationen gab und die viele Fragen der Teilnehmer beantwortete.Besonders das Torikake wurde ausführlich erläutert und der Zusammenhang zwischen dem Gerät und der Technik wurde zunehmend klarer.

Besonders hier waren natürlich die Übersetzungen von Thomas Baer wertvoll, der, ebenso wie Connie, auch immer für Fragen während des Schießens zur Verfügung stand.

In den Pausen bot der schöne Teeraum und der Außenbereich des Dojos Möglichkeit zur Stärkung und zum Austausch an.

Für mich als Kyudoka, der erst etwa ein Jahr dieser besonderen Art des Bogenschießens nachgeht, waren es drei intensive Tage des Übens und Lernens, die von den drei Lehrern, einem gutem Miteinander der Gruppe und der schönen Umgebung des Dojos getragen wurde, in dem vor 50 Jahren das Kyudo in Deutschland begann.  (Text: Ralf Häusling / Fotos: Connie Brandl-Hoff)

 

Heki Sommer Seminare 2019 Dresden

(Dresden August 2019) Auch in diesem Jahr richtete der Verein SSV Turbine Dresden e.V. zwei 3-tägige Sommerseminare in ihrer heimischen Sportstätte aus. Beide Seminare wurden durch Yoshino Sekine-Sensei als Lehrer bestimmt, sowie von Manfred Speidel als Übersetzer und Fritz Eicher als Leiter begleitet und unterstützt.

Bei angenehmen Sommertemperaturen wurden die insgesamt über 60 Teilnehmer an beiden Seminaren durch die Dresdner Kyudoka freundlich begrüßt und umsorgt. Während der beiden Seminare konnten sich die Schützen auf bis zu 10 Mato aufteilen und an Technik sowie erhaltenen Korrekturen arbeiten. Sekine Sensei wurde nicht müde auf alle Fragen, die gestellt wurden zu antworten. Ebenso konnten sich die Makiwara-Schützen auf eine intensive Betreuung durch Sekine Sensei und Manfred Speidel freuen. Neben den zahlreichen Pfeilen, die durch die Teilnehmer geschossen wurden, gab es auch Theorie-Einheiten. Im ersten Seminar war dabei die Arbeit der Tsunomi und das Tai No Warikomi ein zentrales Thema. Im zweiten Seminar war das Thema: „Wie eignet man sich eine Bewegungsform an".

Sehr geduldig und ausführlich ging Sekine Sensei auf alle Fragen und Wünsche der Teilnehmenden ein. Auch wurden erneut viele Korrekturen an Sehnengruben durchgeführt und angeleitet, ebenso wie Korrekturen an Bambusbögen.

Besonderer Dank gilt der Zusammenarbeit von Manfred, Fritz und Sekine Sensei, die vorbildhaft die Prinzipien der Heki Ryu Insai Ha unterrichteten und dabei immer wieder Texte aus dem Mokuroku heranzogen.

Neben dem Schießen und den Theorie-Einheiten, wurde sich auch um das leibliche Wohl aller Teilnehmer gekümmert. Dabei wurde ein Buffet aufgebaut, das keine Wünsche offenließ, egal ob Veganer, Vegetarier oder Fleischliebhaber, für jeden gab es genug an leckerer Auswahl zu essen. Ebenso ist es in Dresden Tradition, dass es an den 2. Seminartagen ein gemeinsames Abendessen mit allen Teilnehmern und Lehrern gibt. Daher ging es auch in diesem Jahr wieder in ein Restaurant, von dem man aus über die gesamte Stadt schauen konnte, um so einen gemeinsamen Tag herrlich entspannt ausklingen zu lassen.

Die Dresdner Kyudoka möchten sich auf diesem Wege auch bei allen Teilnehmern bedanken, die den Weg auf sich genommen haben, um an den beiden Seminaren teilzunehmen. Die in dem zugeteilten Dojodienst fleißig mitgeholfen haben, damit das Seminar für alle Teilnehmer so entspannt wie möglich stattfinden konnte.
Ebenso geht der Dank an Yoshio Sekine Sensei, Manfred Speidel und Fritz Eicher, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern geteilt haben, die so für jeden einzelnen Teilnehmer zu einer Bereicherung wurde. (Nadine Emmer unter Mitarbeit von Alex Höfer und Michaela Surke)

Dan-Vorbereitungslehrgang Frankfurt 2019

(Hamburg den 22. Mai 2019 )Am 1.-3. Mai 2019 fand ein Bundeslehrgang zur Dan-Vorbereitung unter der Leitung von Sven und Shige mit 40 Teilnehmern in Frankfurt LSBH (Landessportbund Hessen) statt. Der Teilnehmerkreis war von Mudan bis 5. Dan, die für dieses Jahr eine neue Graduierung anstreben. Wir haben zwei Gruppen nach Graduierung gebildet und jeweils die Hälfte der Zeit mit einem Lehrer gearbeitet und dann den Lehrer gewechselt. Abends konnte man dort frei trainieren und anschließend wurden die genutzten Mato durch die Teilnehmer geklebt. Das Seminar ging insgesamt 3 Tage und war für alle Beteiligten erfolgreich. Zum Schluss haben die Teilnehmer die Prüfungs-Durchgänge in nahezu realer Situation inklusive sitzen auf den Stühlen im Wartebereich praktiziert. Das Gebäude vom LSBH war hervorragend geeignet, da man dort ohne Umstände trainieren, essen, schlafen und auch Kyudo-Sachen einkaufen konnte, wie bei einem Gasshuku.Ich wünsche Euch allen viel Erfolg bei der Prüfung! (Text und Fotos: Shige)

Trainerfortbildung Düsseldorf

(Düsseldorf, den 4. April 2019) Die Vorbereitungen liefen noch als die ersten Gäste eintrafen. Viele bekannte Gesichter, die man immer auf solchen Lehrgängen trifft. Die Ausschreibung war dieses Jahr frühzeitig verteilt worden, da Shige im März noch in Japan war und Connie als Vize-Präsidentin die Ausbildung der C- und B-Trainer koordiniert.

In kleinem Rahmen mit nur 16 TN, aber mit deutlichen Qualitätsanforderungen der Lehrer Shige Kameo, Kyoshi 6.Dan und Connie Brandl-Hoff, Renshi 5. Dan, begann das Seminar pünktlich um 14 h in der DCS-Halle, die die Mitglieder vom Düsseldojo in der Winterzeit zum Kintekitraining nutzen. Die Sonne hatte die Halle schon ordentlich aufgewärmt und so kam man im Kimono auch vor dem Training leicht ins Schwitzen.

Die Aufstellung zum Rei erfolgte in üblicher Manier nach Graduierung, vom 5.Dan bis 3.Dan, da das Seminar als schulübergreifend ausgeschrieben war, durften sich die TN anschließend nach Kyudoalter, von 35 bis 10 Jahren, ausrichten.

Das Yawatashi wurde von den Lehrern als Mochi mato sharei durchgeführt. Die Gruppeneinteilung war bereits im Vorfeld geschehen und so waren die TN in 4er Tachi gefordert, ihre Präsenz in der Zeremonie zu zeigen. Den aufmerksamen Lehrern entging nichts, so wurde Ikiai, die Atemharmonie, -Maai und Zanshin in den Bewegungen als sehr ausbaufähig beschrieben. Eintritt ins Dojo, Laufen und Richtungsänderung waren die nächsten Punkte, die durch praktische Übungen mit Connie verbessert wurden. Es wurde das Zeitfenster vom Eintritt bis Verlassen des Dojo gestoppt. Die TN hatten sehr unterschiedliche Wahrnehmungen, von 9 bis 20 min. Bei gutem Timing dauert ein 4er Mochi mato ca. 16 min, war die Erläuterung von Shige. Alle 4 Tachi haben aber ihre 18-19 min gebraucht. Und schon war es 18:30 h, alle 7 Sachen einpacken, umziehen und zum Mexikaner.

TAG 2

Nach dem Angrüßen wurde direkt das Gruppenbild gemacht, wie alle noch ordentlich gekleidet waren. Als Eröffnung haben Connie und Shige ein Hitotsu Mato Sharei vorgeschossen. Die TN starteten im ANKF Prüfungstaihai unter den Adleraugen von Connie und Shige. Als Resümee war eine deutlich bessere Präsenz, mehr Ruhe und Rhythmus, in der Bewegung spürbar. Die Prüfungsform ist vielen geläufiger als die Zeremonie. Nach dieser anstrengenden Übung wurde eine kleine Trinkpause erlaubt.

Shige erläuterte noch mal die Aufgaben der Kaizoe mit Timing zur Synchronisation mit dem Ite. In Dreiergruppen wurde diese Aufgabe praktisch geübt, Sonkyo, Pfeilübergabe des Daini Kaizoe ins Dojo und Pfeilübergabe des Daiichi Kaizoe an den Ite.
In 2 Shajo durfte jede Gruppe dann ein Yawatashi komplett durchführen. Sowohl für Zasha als auch Rissha Schützen, was sonst eher ungewöhnlich ist.

Zu Schluss gab es eine Feedbackrunde der TN, die sehr positiv ausfiel, da die Gruppengröße sehr angenehm war, die TN auf gleichem oder ähnlichem Level waren, Fragen gestellt werden konnten und alle die Zeremonie von Connie und Shige als ausdrucksstark und harmonisch wahrgenommen hatten. Geschafft aber glücklich.

Wir danken unseren Mitgliedern vom Düsseldojo für die Vorbereitungen, den Service während des Seminars und Abbauarbeiten, wir ziehen jetzt um zum Sommertraining in unser Dojo Aderdamm. (D.M+J.M)

Prüferfortbildung Stuttgart

(Stuttgart, den 10. Februar 2019) Am 09./10. Februar fand im Stuttgarter Jiman Kan Kyudodojo das Prüfer-Fortbildungsseminar 2019 unter der Leitung von Feliks und Connie statt. Alle zwei Jahre wird eine Fortbildung für Prüfer und Prüferanwärter im  Januar/Februar angeboten. 

Nun war es wieder soweit: Von den 15 Teilnehmern waren einige ältere und jüngere Prüfer und wir vier Anwärter, die dann mit Unterstützung der bereits erfahrenen Kyudoka den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben. Denn wir durften eine Prüfung organisieren, koordinieren und auch selber durchführen.

Dafür haben sich dankenswerterweise sieben Kyudoka aus Stuttgart zur Verfügung gestellt, die sich damit auf ihre kommenden Prüfungen vorbereiten konnten. Für uns war der hohe Praxisanteil sehr ergiebig; Unter anderem konnten wir auch im Yawatashi unsere Erfahrungen machen, da ein weiteres Thema die Beschäftigung mit den Rahmenbedingungen einer Prüfung war, von den Formalien über das Yawatashi bis hin der Verkündigung der Ergebnisse.  Besonders wichtig war für die Gruppe, die K.O.-Kriterien bei Kyu-Prüfungen, also Gründe für Nichtbestehen zu erarbeiten. (Text: Kay Radtke, Fotos: C. Brandl-Hoff)

Hari to ito taikai im Kyudojo Ruhr e.V. August 2019

Ein Gi von der Stange ist preiswert und schnell bestellt. Sobald aber die individuelle Figur ein bißchen von der Norm abweicht, passt oftmals der Ausschnitt nicht oder Mann zeigt Bein im Hakama. Oder es besteht der Wunsch nach einer besonderen Farbe, einem besonderen Material zu besonderen Anlässen...

Am 10. August wurde der erste Gi-Nähworkshop des Kyudojo Ruhr durchgeführt, als Landeslehrgang konzipiert und als Vereinsbeitrag zum 50jährigen Jubiläum Kyudo in Deutschland gedacht.

Dank Burkhard Reinberg und der Stadt Hamm hatten wir im Haus der Jugend ideale Räumlichkeiten gefunden, in denen 16 TeilnehmerInnen aus NRW und Niedersachsen den Kampf mit Nadel und Faden aufnahmen. Ein großer, heller Raum mit ausreichend Tischen zum Zuschneiden, Stecken und Nähen, ein kleiner Raum zum Bügeln, eine Küche für das leckere Mitbringbuffet. Eine gute Voraussetzung, um einen ganzen Tag lang den Gi nach Wunsch anzufertigen.

11 Frauen, 5 Männer, 16 verschiedene Stoffe von weiß bis schwarz, dazwischen dezent gemustert oder traditionell japanisch asanoha in indigo oder ganz laut mit Kranichen auf gold-grünem Grund, dünne Baumwolle, Leinen und Köper waren eine Herausforderung en detail!

Am Anfang stand die Umrechnung des Grundschnittes auf die individuellen Maße, dann kam der Zuschnitt, genauer gesagt das mutige Zerreißen der zuvor einmal gewaschenen und gebügelten Stoffe in die erforderlichen Einzelteile. Die Nähte waren zumeist Kappnähte, die beim Stecken, Nähen und Bügeln die volle Konzentration verlangten.

Und dann noch auf rechte und linke Stoffseite achten! Und darauf, dass jeweils ein rechtes und ein linkes Vorderteil eine Front ergeben! Da musste auch manches Mal das Trennmesser eingesetzt werden.

Der Tag war zu kurz, die Arbeit zuviel, ich konnte das Versprechen der Ausschreibung, dass am Ende des Taikai jeder seinen Gi mit nach Hause nehmen konnte, leider nicht halten. Also gab es am Abend eine Lösung. Wer wollte, durfte die Stoffteile, denen man doch schon die eigentliche Form gut ansehen konnte, fertig nähen lassen. Und so hat das Team vom Kyudojo Ruhr ziemlich bald schöne Gi ausgeliefert.

Es war ein sehr fleißiges, sehr fröhliches Miteinander mit ganz viel gegenseitiger Hilfestellung. Manche Verbesserungen in der Planung und Durchführung eines solchen Workshops sind bereits auf dem Papier, so dass es nach der Premiere einen 2. hari to ito taikai geben könnte. (Text: Marita Paulick  Poster und Fotos: Dennis Klein)

Enteki-Sonntag in Rottweil: Die Teilnehmer erschließen sich neue „Horizonte"! August 2019

Als sich am späten Sonntagnachmittag die Teilnehmer des Enteki-Schießens zur Siegerehrung versammelten, waren diese nach einem langen und intensiven Trainingstag sichtlich erschöpft. Doch der Reihe nach, beginnen wir von vorne. 

Die Kyudoka vom Shu Gi Kan Kyu Dojo in Rottweil trafen sich schon in aller Frühe an diesem herrlichen, strahlenden Sonntag, um gemeinsam das Shajô auf dem Rugbyplatz einzurichten. Einige waren damit beschäftigt mit einem sehr langen Maßband alles auszumessen und die Mato, die Zielscheiben in der korrekten Entfernung aufzubauen. Andere bauten einen großen Pavillon als Sonnenschutz und Ruhebereich für die Schützen auf. Ab 9 Uhr trafen die Teilnehmer ein. Sie nahmen weite Anfahrtswege in Kauf, um erste Erfahrungen im Enteki-Schießen zu sammeln. Die 60-Meter Entfernung war für alle Teilnehmer eine neue Erfahrung. Nur Marion Moritz, die dieses Schießen anleitete und die Schützen in diese Technik einführte, verfügte über Erfahrung mit dieser Technik. So war an diesem Tag nicht Individualkorrekturen das Thema, sondern einzig und allein das Vermitteln der speziellen Anforderungen, um diese Distanz zu meistern und den Pfeil sicher in der Zielscheibe zu platzieren.

Die meisten der Teilnehmer standen barfuß auf dem noch angenehm kühlen und kurzgeschorenen Rasen, als die Veranstaltung um 10 Uhr startete. Die Zeit vor der Mittagspause flog, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Einweisung, Erklärung und ersten eigenen Versuchen nur so dahin. Marion Moritz betreute die Schützen, ging von einem zum anderen und gab Tipps über das richtige Setzen der Füße, die korrekte Neigung des Oberkörpers und das Finden des Zielpunktes. Nach und nach zentrierte sich die Streuung und mehr und mehr Pfeile fanden sich im Mato. 
Pausen waren an diesem heißen Tag besonders wichtig. Trinken, trinken, trinken und zwischen den einzelnen Pfeilen immer wieder den Schatten suchen. Die Rottweiler Kyudoka hatten sich bestens vorbereitet. Zur Mittagspause gab es eine gut gewürzte asiatische Gemüsesuppe, die die Bogenschützen wieder auf die Beine stellte. Eine reichliche Auswahl an Kuchen nebst Kaffee und kühlen Getränken rundete das Catering ab. 
Die Sonne stieg höher und stand bereits im Zenit als die Kyudoka wieder auf den Schießplatz zurückkehrten. Der Spaß und die Freude der Teilnehmer war an diesem Tag spür- und sichtbar. So begann der Nachmittag mit 12 Pfeilen freies Training, das ausgiebig genutzt wurden, die Form zu verbessern. An Zuschauern mangelte es an diesem Tag nicht. Umgeben von Freibad und Kletterhalle schauten viele Passanten den Kyudoka quasi „über die Schultern". Auch Edgar Weinmann, einer der Gründerväter des Budo-Zentrums, schaute lange und intensiv zu wie sich das Kyudo in Rottweil entwickelt hat.,

Um den Spannungsbogen hoch zu halten, hatte Marion Moritz gegen 15 Uhr für die Teilnehmer noch eine Überraschung vorbereitet. Das an diesem Tag Gelernte wurde in einem Wettkampf praktisch umgesetzt. Kyudo bedeutet auch in besonderen Situationen unter Druck einen guten Schuss abliefern zu können. Jetzt war für die Teilnehmer Gelegenheit zu zeigen wie ruhig und gelassen sie sich einer solchen Situation stellen können. Die Startreihenfolge wurde ausgelost und und die Teilnehmer schritten zur Shai. Vier Runden mit je 2 Pfeilen wurden. Schnell kristallisierten sich nach den ersten vier Pfeilen aus dem Teilnehmerfeld drei Favoriten heraus. Noch war das Ende offen, noch hätten andere Schützen die Möglichkeit gehabt bei den nächsten vier Pfeilen aufzuschließen oder gar am Favoriten vorbeizuziehen. Beinahe wäre dieser Coup Bernhard Weller vom Budo-Zentrum geglückt. Ihm gelang es den führenden Daniel Bachmann aus Heidelberg noch abzufangen und ein Stechen herauszuschießen. Fritz Klein, der ebenfalls Nervenstärke bewiesen hatte, belegte für das Kyu-Dojo Stuttgart einen hervorragenden 3. Platz. Daniel Bachmann und Bernhard Weller mussten, da sie die gleiche Trefferzahl hatten, ins Stechen gehen. Der Fairness halber wurde auch hier die Reihenfolge ausgelost. Jeder durfte einen Pfeil über die 60 Meter-Distanz schicken, beide behielten die Nerven: Atari – Treffer! Also nochmal. Alles auf Anfang! Ein zweites Stechen war nötig. Dieses Mal war Daniel Bachmann der Nervenstärkere. Souverän traf er die Scheibe und holte sich den Sieg. Bernhard Weller konnte den Wettkampf mit einem hervorragenden 2. Platz abschließen. 
Als Marion Moritz während der Siegerehrung in die Gesichter der Teilnehmer schaute, war ihr klar, das dieser wunderbare Enteki-Sonntag etwas früher enden sollte, als geplant. Platt, aber glücklich und zufrieden steckten die Teilnehmer ihre Pfeile in die Köcher und spannten ihre Bögen ab. Ein  Fazit dieses Tages stand fest: Das „Enteki-Feuer" wurde bei allen Kyudoka entzündet.


Bildlegenden:
Kyudo-Rottweil-01.jpg:
Eine neue Erfahrung für die Teilnehmer: 60 Meter können weit sein.
Foto: Bernd Bittner

Kyudo-Rottweil-02:
Der Sieger des Wettkampfs Daniel Bachmann vom Kyu-Dojo Heidelberg.
Foto: Michael Erhard

Kyudo-Rottweil-03:
Zwischen der Betreuung der Schützen fand auch Marion Moritz Zeit für den einen oder anderen Schuß.
Foto: Bernd Bittner

Kyudo-Rottweil-04:
Am Ende des Tages noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Vorne in der Mitte der Sieger des Wettkampf Daniel Bachmann, links daneben der Drittplatzierte Fritz Klein, stehen der Dritte von rechts Bernhard Weller, der den zweiten Platz belegte.
Foto: Michael Erhard

Kyudo-Rottweil-05:
Im Laufe des Tages wurden die Ergebnisse immer besser.
Foto: Bernd Bittner

Jubiläumslehrgang 20 Jahre MainDojo Würzburg

(Würzburg, September 2019)Am 1.9.1999 wurde der Maindojo Würzburg e.V. unter den Fittichen von Barbara Lemke 5. Dan gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Elke Hambrecht, Irmgard Guder, Manfred Burkhard, Rainer Maier, Rainer Uschwa, Manfred Walter und Edwin Wolz. Anläßlich dieses Jubiläums veranstalteten die Würzburger Kyudoschützen am 28./29. September einen Lehrgang, hauptsächlich für die Würzburger Kyudoka. Eingeladen hatten wir auch Mitglieder unseres Erlanger Schwestervereins, da Barbara dem Erlanger Verein angehört und diesen mitbegründet hat. Barbara, Ehrenmitglied im Maindojo, konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Als Lehrer hatten wir Feliks Hoff 6.Dan Kyoshi und Connie Brandl-Hoff 5. Dan Renshi zu uns eingeladen.

Als Thema des Lehrgangs hatten wir uns „Hanare" und „Zanshin" gewünscht. Feliks ist dann auch sehr ausführlich auf dieses Thema eingegangen. Er hat uns immer wieder darauf hingewiesen, daß das Treffen zwar sehr wichtig ist, aber es ist ebenso wichtig, immer wieder die eigene Haltung und Einstellung zu hinterfragen. „Wenn ich an der Shai stehe, gibt es dann wirklich nur das Mato und mich? Lasse ich dann alle störenden Gedanken, an Zuschauer, Ehrgeiz und anderes hinter mir und konzentriere mich mit ganzer Hingabe und Konzentration auf das Schießen?" Dieser ständige Kampf mit unseren Gedanken und Bewertungen bei jedem Schießvorgang, die Interaktion zwischen Bogen und Mensch macht Kyudo zu einem Weg im Sinne des Do und führt über das reine Technikverständnis hinaus.

Diese Gedanken und Einstellungen wurden dann nochmals aufgenommen in einer Rede am Abend, die die 1. Vorsitzende des Maindojo, Dr. Jutta Zinnheimer-Dreikorn, anläßlich des 20jährigen Jubiläums hielt. Sie verlas ein Grußwort von Barbara, worin Barbara ausführlich auf die Worte und Gedanken von Inagaki Sensei in seinem Vortrag „Yumi no kokoro" einging.

Feliks führte am Samstag eine Makiwara Zeremonie der Heki Ryu vor. Am Sonntagmorgen erlebten wir eine Hitotsu Mato der Heki Ryu, vorgeführt von Connie und Feliks. Wir alle haben in einer sehr entspannten Atmosphäre sehr viel gelernt und hatten Gelegenheit, Connie und Feliks mit allen Fragen zu Kyudo, Technik, Zeremonien, Tasuki Binden in der Rissha Form u.a. zu löchern. Alles in allem ging das Wochenende viel zu schnell vorbei, und uns steht viel Arbeit bevor, das Gelernte einzuüben. Der Lehrgang, der von Feliks und Connie mit viel Enthusiasmus abgehalten wurde, hat uns alle mitgerissen.

Nochmals herzlichen Dank an Connie und Feliks, die den weiten Weg von Hamburg gekommen sind, um uns zu trainieren, und um mit uns Geburtstag zu feiern. (Text: Dr. Jutta Zinnheimer-Dreikorn, Fotos: Uwe Wunder)

Berliner Landeslehrgang am 7./8. Dezember 2019 mit Shigeyasu Kameo, Kyoshi 6. Dan

Zum 4. Mal in Folge reiste Shigeyasu Kameo, Kyoshi 6. Dan, nach Berlin, um im Rahmen des jährlichen Berliner Landeslehrgangs sein weitreichendes Wissen zu teilen und auf vielfältige Weise neue Impulse zu vermitteln. Ihm zur Seite stand der Berliner Trainer Boris Proppe, 4. Dan.
Der Landeslehrgang, der erneut auf sehr großes Interesse stieß, wurde wie bereits die Jahre zuvor von der SG Bergmann-Borsig e.V. ausgerichtet.
Die Lehrgangsleitung übernahm der Berliner Landestrainer Thomas Stier, 4. Dan.
Knapp 40 Kyudoka nahmen an dem zweitägigen Lehrgang teil, darunter auch sechs Gäste aus Hamburg und Karlsruhe.
Das Thema - Meilenstein des Kyudos, Shin-Gyo-So im Shakei / Taihai / Shagi - richtete sich an Kyudoka aller Graduierungen.
Theoretische Einheiten wechselten sich mit praktischen Übungen ab, in denen die Schützinnen und Schützen versuchten, das vermittelte Wissen umzusetzen und zu durchdringen.
Es war ein sehr intensives Wochenende, das von tiefer Konzentration, aber auch von viel Spaß geprägt war.
Herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer und vor allem an Shige und Boris, die mit Hingabe, Geduld, Feingefühl und Humor den Lehrgang zu einem Geschenk für alle Suchenden machten. (Fotos: P. Böhme, B. Proppe)